Nürnberg:Pfiffe gegen Kundgebung von Russlanddeutschen

Mit Sirenengeheul und einem Pfeifkonzert haben am Sonntag in Nürnberg rund 250 Neonazi-Gegner gegen eine Kundgebung von Russlanddeutschen demonstriert. Auf Transparenten hieß es "Kein Platz für Nazis" oder auch "Putin lügt wie seine TV-Sender". Der Nürnberger Verdi-Gewerkschaftsfunktionär Uli Schneeweiß warf den demonstrierenden Russlanddeutschen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus vor. An die Bevölkerung appellierte er: "Lasst nicht zu, dass offener Rassismus in die Mitte der Gesellschaft gelangt. Rassismus ist eine No-Go-Aerea." Die Polizei hatte beide Kundgebungen mit Absperrgittern und einer Polizeikette voneinander getrennt. Bis zum Nachmittag verliefen beide Demonstrationen friedlich.

Auf eher wenig Widerhall stieß die Kundgebung der Bürgerinitiative "Sichere Heimat", in der sich nach Angaben von Mitinitiatorin Elena Roon größtenteils Russlanddeutsche zusammengeschlossen haben. Die Polizei schätzte die Kundgebungsteilnehmer auf rund 150. Mitinitiator Igor Jürgenson forderte in seiner Rede eine sofortige Abschiebung aller Asylbewerber, die das Asylrecht missbrauchten. Zugleich widersprachen die Veranstalter der Behauptung, sie seien von Rechten unterwandert. Ein Mitorganisator räumte aber schließlich ein, die islamfeindliche Pegida Nürnberg habe die Lautsprecheranlage für die Kundgebung am Sonntag bereitgestellt.

© SZ vom 15.02.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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