In einer Flüchtlingsunterkunft in Nürnberg hat es eine Massenschlägerei zwischen Iranern und Irakern gegeben. Nach Polizeiangaben vom Sonntag hatte der Sicherheitsdienst der Unterkunft die Beamten in der Nacht zu Samstag darüber informiert, dass sich geschätzt etwa 80 Menschen prügelten.
"Bis wir gekommen sind, war keine Schlägerei mehr, aber eine sehr aggressive Stimmung", sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten schickten die Beteiligten schlafen, mussten aber insgesamt drei Stunden bleiben, bis sich die Lage vollständig beruhigt hatte.
Forderungen:CSU und Flüchtlinge: Hart an der verbalen Obergrenze
Horst Seehofers CSU treibt die anderen Parteien in der Asylpolitik vor sich her. Kein Tag ohne neue Drohungen, Vorschläge oder Warnungen. Ein unvollständiger Überblick.
Drei mutmaßliche Anstifter im Alter von 21 bis 34 Jahren wurden vorläufig festgenommen, ein weiterer kam mit oberflächlichen Schnittwunden an den Armen vorübergehend in ein Krankenhaus. Alle bekannten Beteiligten standen unter Alkoholeinwirkung. "Wir ermitteln nun wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung", sagte der Polizeisprecher.
Kritik an Massenunterkünften
In der Vergangenheit hat es von Experten immer wieder Kritik an großen Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge gegeben. Den Bewohnern mangelt es meist an Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre. Sie sind auf engstem Raum untergebracht. Migrationsforscher weisen auf die emotionale Belastung der Flüchtlinge hin. Die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtungen stehen unter enormem Druck, kaum einer weiß, wie es in naher Zukunft für ihn weitergeht. Konflikte sind somit - unabhängig von Staats- und Religionszugehörigkeiten - programmiert.