Nürnberg:Hilfe vom Innenminister

Joachim Herrmann will Flugpionier-Forscher unterstützen

In seinem Kampf um die Anerkennung der Leistungen von Flugpionier Gustav Weißkopf hat Weißkopf-Forscher John Brown jetzt Unterstützung vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erhalten. Die von Brown "zusammengestellten historischen Fakten geben Anlass dazu, sich mit den Leistungen von Gustav Weißkopf ernsthaft auseinanderzusetzen. Das erwarte ich auch vom Deutschen Museum", schrieb Herrmann in einem Brief an Brown. Zumindest sollten die unterschiedlichen Positionen zum ersten Motorflug klar herausgearbeitet und nebeneinandergestellt werden. "Hierzu werde ich mich demnächst auf Basis Ihrer Unterlagen an das Deutsche Museum wenden", kündigte Herrmann an.

Weißkopf war in Leutershausen (Landkreis Ansbach) aufgewachsen und nach einer Motorbauerlehre in Augsburg nach Amerika ausgewandert. Herrmann, auch Erlanger Abgeordneter, setzt sich seit Längerem für ein deutsches Flugpioniermuseum in Weißkopfs Geburtsort ein. Brown, im Hauptberuf Flugzeugkonstrukteur, ist nach jahrelangen Archiv-Recherchen zur Überzeugung gelangt, dass Weißkopf schon im August 1901 - und damit gut zwei Jahre vor den Brüdern Wilburg und Orville Wright - der erste Motorflug der Welt gelungen sei. Zweifel anderer Luftfahrthistoriker am technischen Know-how Weißkopfs glaubt Brown widerlegt zu haben. Das Deutsche Museum in München hält weiterhin die Gebrüder Wright für die Pioniere des Motorflugs. Die von Brown vorgelegten Dokumente bewiesen nicht, dass Weißkopf 1901 der erste Motorflug gelungen sei, hatte das Museum bereits vor zwei Jahren betont.

© SZ vom 15.04.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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