Nürnberg:Gutachten zu Schuldfähigkeit

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Anklage gegen mutmaßlichen Prostituiertenmörder verzögert sich

Es wird offenbar noch einige Monate dauern, bis Anklage gegen den Mann erhoben wird, der in Nürnberg zwei Prostituierte in ihren Modellwohnungen umgebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth will ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des Tatverdächtigen abwarten. Der 23-jährige Felix R. sitzt seit 9. Juni in Untersuchungshaft. Er soll Ende Mai eine 24-jährige Rumänin getötet haben - nach bisherigen Erkenntnissen im Streit, angeblich um Geld, weshalb der Haftbefehl auf Totschlag ausgestellt wurde. Außerdem soll er am 5. Juni eine 44-jährige Chinesin umgebracht haben. Hier steht ein Mordverdacht im Raum. Hinzu kommt in beiden Fällen der Vorwurf der schweren Brandstiftung.

Möglicherweise wird noch ein weiteres Verfahren dazukommen. Der 23-Jährige, der zuletzt in einem Wohnheim lebte, hat vor einigen Monaten eine Prostituierte "wegen einer Straftat" angezeigt, sagte Oberstaatsanwältin Anita Traud am Mittwoch und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Dass es dabei um Diebstahl gehen soll, bestätigte Traud hingegen nicht. Die Prostituierte, die sich Ende März mit Felix R. in Fürth zu einem Anbahnungsgespräch getroffen haben soll, habe daraufhin Anzeige gegen den Nürnberger erhoben: Er habe sie vergewaltigt. Was an den Vorwürfen dran ist, ist offen. Die Ermittlungen laufen noch.

Der arbeitslose Felix R. soll nach den beiden Morden versucht haben, seine Spuren durch Brände zu verwischen. Die Frauen soll er vorher gefesselt und erdrosselt haben. Auf seine Fährte hatte die Ermittler das Mobiltelefon des zweiten Opfers geführt. Da DNA-Spuren an beiden Tatorten gefunden wurde, waren sich die Ermittler schnell sicher, den Richtigen verhaftet zu haben. Nach kurzer Bedenkzeit soll Felix R. ein Geständnis abgelegt haben.

© SZ vom 03.08.2017 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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