Nach Amokfahrt in Nürnberg:Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl

Lesezeit: 1 min

Vor diesem Cafe raste ein Autofahrer in eine Menschengruppe. Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. (Foto: dpa)
  • Ein Mann ist mit seinem Auto offenbar absichtlich in den Außenbereich eines Lokals in Nürnberg gefahren.
  • Drei Männer wurden dabei teils schwer verletzt.
  • Die Männer kannten sich offenbar: Nun hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl beantragt. Dem Fahrer wird versuchter Mord vorgeworfen.

Nach der Amokfahrt eines 42-jährigen Autofahrers in Nürnberg hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl beantragt. Dem Mann werde versuchter Mord in drei Fällen vorgeworfen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Montag in Nürnberg.

Nürnberg
:Auto rast in Gästegruppe und verletzt drei Menschen schwer

Ein Autofahrer steuert mitten in eine Gruppe von Gästen, die vor einem Nürnberger Café stehen. Drei Menschen werden schwer verletzt. Ersten Ermittlungen zufolge handelte der Fahrer mit Absicht.

Der Mann war am Sonntag offenbar absichtlich mit seinem Wagen in eine Gruppe von Gästen gefahren und hatte dabei drei Männer verletzt. Von den Verletzten schwebt inzwischen keiner mehr in Lebensgefahr. Zum Motiv für die Amokfahrt ist weiter nichts bekannt. Der Beschuldigte verweigere bislang die Aussage, sagte der Polizeisprecher. Die drei Opfer wurden noch nicht vernommen.

Fahrer und Opfer kannten sich

Politische Hintergründe schließen die Ermittler nach bisherigen Erkenntnissen ebenso aus wie medizinische Ursachen oder einen Verkehrsunfall. Möglicherweise sei es bei der Tat um eine Sache zwischen dem Fahrer und den drei verletzten Gästen gegangen. Die Männer sollen sich nach Auskunft der Polizei gekannt haben. "Irgendwas muss gewesen sein, aber um das zu klären, müssen wir erstmal die drei Geschädigten vernehmen", sagte der Polizeisprecher.

Das Lokal liegt an einer etwas größeren Straßenkreuzung. Etwa zehn Besucher saßen nach Polizeiangaben gegen 18.45 Uhr an den Tischen auf dem Gehweg, als das Auto angerast kam und die drei Männer umfuhr. Danach bot sich ein Bild der Verwüstung: Stühle lagen kreuz und quer, dazwischen Plastikflaschen, Ketchupspritzer und Sitzpolster. Auch ein Stromverteilerkasten lag aus der Verankerung gerissen auf dem Gehweg.

Nach Angaben von Zeugen habe der Fahrer kurz vor dem Aufprall wohl noch einmal beschleunigt, sagte der Polizeisprecher. Anschließend habe er seinen Wagen zurückgesetzt und sei davongefahren. Wenige Hundert Meter weiter konnte der Flüchtige aber festgenommen werden.

© dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: