Neue Justizgebäude:Saal 600 in Nürnberg bald frei für die Besucher

Der Schauplatz der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse, der Saal 600 im Nürnberger Justizgebäude, soll bald uneingeschränkt zu besichtigen sein. Voraussichtlich im Herbst 2019 gebe es mit der Fertigstellung des neuen Strafjustizzentrums Ersatz für den historischen Gerichtssaal, informierten Vertreter von Justiz und der Stadt Nürnberg am Dienstag bei der Besichtigung des Rohbaus. Der Saal 600 werde damit nicht mehr für die bisher dort verhandelten Schwurgerichtsprozesse benötigt.

Bisher müssen Besucher des im Gericht untergebrachten Museums "Memorium Nürnberger Prozesse" häufig wegen laufender Prozesse auf die Besichtigung des darunter liegenden Saals 600 verzichten. Viele bedauerten dies, sagte die Nürnberger Kulturreferentin Julia Lehner (CSU). Überlegungen, den Saal in den Zustand zur Zeit der Nürnberger Prozesse zurückzuversetzen, habe man aber wieder fallengelassen. Den Besuchern soll stattdessen moderne Präsentationstechnik einen Eindruck vom Zustand des Saals während der Nürnberger Prozesse vermitteln.

Mit dem neuen Justizkomplex stehen der Nürnberger Strafjustiz künftig sieben Säle für größere Strafprozesse zur Verfügung - das seien vier mehr als bisher, erläuterte der Präsident des Oberlandesgerichts, Christoph Strötz. Die neuen Gerichtssäle seien mit modernster Technik ausgestattet.

© SZ vom 15.11.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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