Nach Hetzreden:Umstrittener Pfarrer wechselt nach Nürnberg

Ein wegen Hetzreden gegen Frauen, Homosexuelle und Presse zurückgetretener Pfarrer aus der Oberpfalz hat nun eine Stelle als Pfarrvikar in Nürnberg. Wie eine Sprecherin des Bistums Eichstätt am Dienstag sagte, soll er in Nürnberg-Reichelsdorf die Seelsorge unterstützen. Er könne alle priesterlichen Funktionen erfüllen, sei aber nicht letztverantwortlich. Für welche Aufgaben er eingesetzt werde, entscheide die Pfarrei. Der Reichelsdorfer Pfarrer Edmund Wolfsteiner sagte der Nürnberger Zeitung, die Gemeinde werde den früheren Deininger Pfarrer "kritisch beobachten". Gerald Scharl, einer der Vorsitzenden des Nürnberger Katholikenrats, sagte: "Wir sind erschüttert, einen Priester mit solch befremdlichen Haltungen hier haben zu müssen." Der aus Polen stammende Geistliche hatte einen Großteil seiner Gemeinde empört, weil er auf einem Neujahrsempfang gegen verschwenderische Politiker, Homosexuelle, die angeblich zunehmende Islamisierung und angeblich einseitige Medien gewettert hatte. Nachdem das Bistum den Pfarrer wiederholt ins Gebet genommen hatte, bot er Mitte März den Verzicht auf seine Stelle an.

© SZ vom 22.04.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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