Viele der angeblich verschollenen Unterlagen von Gustl Mollath lagern nach einem Zeitungsbericht bei seiner ehemaligen Ehefrau in Nürnberg. Mollaths Habe sei "nur einen Anruf weit entfernt", in mehreren Kisten "sauber verpackt und akribisch gefaltet", sagte sie dem in Bayreuth erscheinenden Nordbayerischen Kurier. Dazu gehörten neben Zeugnissen auch Fotos, Urkunden, Mollaths Führerschein und sein inzwischen abgelaufener Personalausweis. Auch ein Bild seiner Mutter sei dabei.
Lediglich die in Kisten verpackte Kleidung habe sie zwischenzeitlich wegwerfen müssen. Die Lagerung habe der Kleidung nicht gut getan. Der 56 Jahre alte Nürnberger hatte mehrfach erklärt, er habe mit der Zwangsversteigerung seines Elternhauses im Stadtteil Erlenstegen an seine Ex-Frau sein gesamtes Hab und Gut verloren.
Mollaths Anwalt Gerhard Strate zeigte sich am Freitag verwundert über die Angaben der Ex-Frau: "Warum kommt sie erst jetzt daher?", sagte Strate der SZ. "Das hätte sie doch viel früher schon sagen können, aber offenbar hat sie zugewartet und nicht damit gerechnet, dass Gustl Mollath jemals wieder freikommt." Nun will er mit dem Anwalt der Frau Kontakt aufnehmen, um an das Material zu kommen. Mollath war am Dienstag nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg nach sieben Jahren aus der Psychiatrie entlassen worden.