Münchner Olympia-Bewerbung:Bogner will Bürger anpumpen

Festgefahrene Verhandlungen in Garmisch, zu wenig Geld: Für die Finanzprobleme der Münchner Olympia-Kandidatur hat Bewerberchef Bogner nun eine Idee.

Die bayerische Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 in München sucht die finanzielle Hilfe der Deutschen. "Wir haben den Plan, die Bevölkerung und Olympia-Fans einzuspannen - mit Fernsehspots, die zum Kauf von Fanpaketen animieren", sagte Bewerbungschef Willy Bogner dem Nachrichtenmagazin Focus. In Kürze will der 68-Jährige zudem einen weiteren Großsponsor vorstellen, "einen siebten Hauptförderer".

Bevölkerung und Fans für Olympia einspannen: Willy Bogner will einem Medienbericht zufolge eine Kampagne starten, um die Bundesbürger zur finanziellen Hilfe zu animieren. (Foto: dpa)

Wenige Wochen nach der Kür zum offiziellen Kandidaten hatte Bewerberchef Bogner nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mit seinem Rücktritt gedroht, falls das Budget für die Bewerbung nicht erhöht wird. Daraufhin beschlossen die Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft, den bisherigen Etatansatz von 30 Millionen Euro um zehn Prozent zu erhöhen. Dafür sollen aber keine Steuergelder eingesetzt werden, hatte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) betont. Bogner hatte in einem internen Brandbrief an die Gesellschafter und den Aufsichtsrat der Bewerbung 37 Millionen Euro gefordert.

Im Streit um Grundstücke in Garmisch-Partenkirchen, wo sich viele der 78 Eigentümer gegen eine Anpachtung ihrer Areale auf Zeit wehren, sieht Bogner jetzt die Garmischer Bevölkerungsmehrheit, die sich für Olympia ausspricht, in der Pflicht, Überzeugungsarbeit zu leisten. Auch prominente Sportler wie Maria Riesch oder Felix Neureuther, die in der Marktgemeinde leben, müssten sich mehr einbringen, forderte der Modeunternehmer.

Die Bewerbungsgesellschaft selbst könne in Garmisch-Partenkirchen nicht mehr viel tun. "Jetzt ist es Aufgabe der Marktgemeinde, die Grundstücke zu sichern. Die Bewerbungsgesellschaft kann keine Verträge abschließen", sagte Bogner. Auf wie viele Areale man notfalls verzichten könne, kann er nicht beziffern, "wenn nur ein paar Grundstücksbesitzer nicht mitmachen, wird es aber sicher funktionieren".

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