Mitten in Bayern:Ein Bärendienst für den Biber

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Der oberbayerische Staffelsee ist so etwas wie eine Hochburg des Tieres, das beim Konzil von Konstanz als Fastenspeise zugelassen wurde. In jüngster Zeit aber breitet sich das Nagetier derart aus, dass einzelne Exemplare entnommen werden

Kolumne von Matthias Köpf

Wenn es um den Biber geht, dann geht es um die Wurst. Am Konzil von Konstanz zum Beispiel, einem mittelalterlichen Mega-Event, wurden viele weitreichende Beschlüsse gefasst. Schließlich hat es von 1414 bis 1418 gedauert, was einer ganzen Legislaturperiode des Bundestags entspricht. Unter anderem soll es da um die Einheit der Christenheit gegangen sein, es wurden einige Irrlehren verdammt, und Jan Hus landete auf dem Scheiterhaufen, freies Geleit hin oder her. Immer wieder aufgewärmt, gerade in vorösterlicher Fastenzeit, wird aber vor allem das mit dem Biber: Den soll das Konzil quasi zum Fisch erklärt und jedenfalls als Fastenspeise zugelassen haben, wegen seines Lebenswandels und des schuppigen Schwanzes. Angeblich lässt sich ein Biber gut wie Rinderbraten zubereiten. Aber für den Staffelsee ist das wohl auch keine Lösung.

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