Ingolstadt:Feuer in Asyl-Unterkunft

Polizei schließt Brandstiftung von außen aus, Syrer festgenommen

Beim Brand in einer Asylbewerber-Unterkunft sind am frühen Donnerstagmorgen in Ingolstadt zwei Frauen sowie zwei Kinder im Alter von einem und sechs Jahren verletzt worden. Nach Polizeiangaben erlitten sie eine Rauchgasvergiftung und mussten zur Vorsorge in eine Klinik gebracht werden. Dort stehen sie vorerst unter ärztlicher Beobachtung. Gegen 5.50 Uhr hatte eine Brandmeldeanlage der Asyl-Unterkunft Alarm geschlagen. "Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung von außen haben sich nicht ergeben", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Es gebe aber Hinweise darauf, "dass der Brand innerhalb der Unterkunft entstanden ist". Ein Gutachter des Landeskriminalamtes habe bereits den mutmaßlichen Brandherd in einem der Souterrain-Zimmer untersucht.

Wie der Brand entstehen konnte, dazu dauern die Ermittlungen noch an. Wenige Stunden, bevor das Feuer das Zimmer verwüstete, kam es aber offenbar zu einem ernsten Zwischenfall. "Inzwischen wurde festgestellt, dass ein 22-jähriger syrischer Asylbewerber im Verdacht steht, zuvor die Heckscheibe eines vor der Unterkunft geparkten Porsche eingeschlagen zu haben", heißt es seitens der Polizei. Überdies soll der 22-Jährige "einen Besucher mit einem Messer bedroht haben" - womöglich den Inhaber der Unterkunft. Was die Ermittler aber zweifelsfrei feststellen konnten: "Der 22-Jährige bewohnte zuletzt das Stunden später ausgebrannte Zimmer."

Der junge Mann wurde wenig später nahe des Viehmarktplatzes in Ingolstadt festgenommen und in ein Krankenhaus eingewiesen. Der Brand konnte durch die Feuerwehr rasch gelöscht werden, dennoch beläuft sich der Sachschaden nach bisheriger Schätzung auf rund 50 000 Euro. Nicht vom Brand betroffene Gebäudeteile der Unterkunft konnten zwischenzeitlich wieder bezogen werden.

© SZ vom 09.10.2015 / dm, wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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