Gründer der Karl-May-Festspiele:Berufs-Cowboy Fred Rai ist tot

Bayerns letzter Cowboy ist tot: Fred Rai (Foto vom 30.05.2011). (Foto: dpa)

Er war einer der ersten Pferdeflüsterer und Bayerns letzter Cowboy: Fred Rai, Gründer und Chef der süddeutschen Karl-May-Festspiele, ist tot. Bei einem Ausritt erlitt der 73-Jährige einen Schlaganfall.

Von Stefan Mayr, Dasing

Viele Generationen von Kindern und Erwachsenen kennen Fred Rai von seinen legendären Überraschungsauftritten. Plötzlich kam er sogar in noblen Restaurants mit seinem stattlichen Pferd Spitzbub zwischen den Tischen hindurchgeritten. Dabei sang er mit rauchiger Stimme vom Leben in der Prärie. Der schwäbische Cowboy, der mit bürgerlichem Namen Manfred Raible hieß, starb am Freitag im Alter von 73 Jahren.

Er gründete 1980 den Erlebnispark "Western-City" in Dasing (Kreis Aichach-Friedberg), dort inszenierte er seit elf Jahren auch die Süddeutschen Karl-May-Festspiele. Fred Rai war nicht nur Berufs-Cowboy und Sänger, sondern auch einer der ersten "Pferdeflüsterer".

Er etablierte seine eigene Art der Pferde-Dressur, die auf Vertrauen basierte und auf jede Art der Gewalt verzichtete. Keiner seiner Auftritte endete, ohne dass er sein Publikum ermahnte, respektvoll mit Tieren und der Umwelt umzugehen. Er erhielt die Verdienstmedaille des Deutschen Tierschutzbundes. Für jemanden, der sein Geld bei Auftritten mit Tieren verdient, ist das keine Selbstverständlichkeit.

Fred Rai starb wie ein echter Cowboy: Bei einem Ausritt erlitt er einen Schlaganfall, er fiel vom Pferd und war sofort tot. Er hinterlässt eine große Lücke in der Western-City und in den Herzen der Menschen. Seine Mitarbeiter betonen, mit der City und den Festspielen werde es weitergehen.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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