Gesundheitsstreit in der CSU:"Bodenloser Unsinn"

Keine Versöhnung im CSU-internen Gesundheitsstreit: Parteichef Seehofer weist Landesgruppenchef Friedrich in die Schranken - dessen Kritik sei "völlig überflüssig".

CSU-Chef Horst Seehofer hat die interne Kritik von Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich im Gesundheitsstreit als "völlig überflüssige Sache" und "bodenlosen Unsinn" kritisiert. "Was er sich geleistet hat, das kann man mit Freundlichkeit nicht wettmachen", sagte Seehofer der Passauer Neuen Presse.

Friedrich hatte Seehofer und den bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder zuvor in ungewohnt scharfer Form für ihre Äußerungen im Streit um die Gesundheitsreform kritisiert.

Hintergrund waren Äußerungen Söders, die Regierungskommission zur Gesundheitsreform sei weitestgehend überflüssig. Zudem hatte Seehofer erneut die FDP-Forderung nach einer so genannten Kopfpauschale im Gesundheitswesen abgelehnt: "Eine Umstellung der bestehenden, am Lohn orientierten und sozial gerechten Arbeitnehmerbeiträge auf eine Pauschale wird es mit mir nicht geben."

Friedrich hatte sich daraufhin in ungewohnt scharfer Form von Söder und Seehofer distanziert: "Ich verschweige nicht, dass Äußerungen von nicht zuständigen Politikern aus dem Süden des Landes störend sind."

"War ich laut? Nein."

Seehofer zeigte sich verärgert über diese scharfen Worte und schloss eine schnelle Versöhnung aus. Er sagte, es könne zwei bis drei Tage dauern, "bis es sich glättet". Der CSU-Chef antwortete nach der Sitzung seiner Fraktion auf die Frage, ob er ein Machtwort gesprochen habe: "War ich laut? Nein."

Friedrich bemühte sich derweil um Geschlossenheit: "Hin und wieder müssen wir uns mal mit der einen oder anderen Sache auseinandersetzen, was so die klimatische Situation angeht. Aber das kriegen wir alles ganz gut hin, denn wir sind doch Freunde."

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