Feier des Bayerischen Landtags:Soldaten beim Sommerempfang

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Wenn Landtagspräsidentin Barbara Stamm zum Sommerempfang lädt, dann drängeln sich Politiker, Sportler und Schauspieler. Doch dieses Mal sind besondere Gäste in Schloss Schleißheim erschienen. Und ein Orchester sorgte schon vor der Feier für Gesprächsstoff.

Annette Ramelsberger

Es ist der schönste Empfang des Jahres: Die Damen flanieren in Sommerkleidern durch die Rabatten, Musik schwebt über den Brunnen, hinter der beleuchteten Fassade von Schloss Schleißheim geht die Sonne unter. Das Leben fühlt sich leicht an. Wenn Landtagspräsidentin Barbara Stamm zum Sommerempfang lädt, dann drängeln sich Politiker, Sportler und Schauspieler. Doch diesmal waren unter den 2000 Gästen auch 100 Soldatinnen und Soldaten. Viele von ihnen hatten in Afghanistan Dienst getan.

Die Landtagspräsidentin gibt den Ton an: Barbara Stamm dirigiert vor dem Sommerempfang das Musikkorps der Bayerischen Polizei. (Foto: dpa)

Es war der 25. Februar, als sich das Land in der Stadtpfarrkirche von Regen im Bayerischen Wald von den drei Bundeswehrsoldaten verabschiedete, die bei einem Anschlag in Afghanistan gefallen waren. Es war kalt, die Menschen erschüttert und der Ort wie erstarrt. Der Blick ruhte damals auf dem Verteidigungsminister, der da noch Guttenberg hieß, und dessen letzter öffentlicher Auftritt die Trauerfeier war. In den Reihen der Trauernden aber stand auch die Präsidentin des bayerischen Landtags. Spätestens zu diesem Zeitpunkt entschied sie, dass sie den Soldaten, die da neben den Särgen ihrer Kameraden standen, eine Ehre erweisen will.

Stamm nutzte dazu den Abend von Schleißheim. "Das sind Einsätze, bei denen oft Ihre Gesundheit und Ihr Leben in Gefahr sind", wandte sich Stamm an die Soldatinnen und Soldaten. Gerade an einem Abend wie diesem denke sie auch an diejenigen, die im Einsatz gestorben sind oder verwundet wurden. "Wir stehen zu unseren Soldatinnen und Soldaten, die sich trotz der Entbehrungen und persönlichen Belastungen zu diesem Einsatz bereiterklären."

An diesem Abend mussten die Soldaten und alle anderen Gäste keinerlei Entbehrungen erdulden: Natürlich gab es Frankenwein, Barbara Stamm kommt ja dorther, natürlich tischten wieder die Landfrauen ihre hausgemachten Spezialitäten auf. Dazu gab es original Bayerisches: Sülze vom Wildkaninchen mit wildem Schnittlauch und Meerrettich-Schmand, Schulter vom Milchkalb und als Dessert Himbeer-Ziegen-Frischkäse.

Nur an einem musste die Gastgeberin wie jedes Jahr feilen: an der richtigen Aufmerksamkeit. Fast immer steht der Ministerpräsident mehr im Mittelpunkt als die Gastgeberin, die Landtagspräsidentin. Hartnäckig wird immer wieder vom Empfang der Staatsregierung berichtet, und nicht vom Empfang des Landtags. Mal vertun sich Zeitungen, mal Sender. Dieses Mal patzte das Sinfonische Blasorchester des Landkreises Passau - nicht beim Konzert auf den Stufen des Schlosses. Aber auf seiner Homepage. Dort berichtete es stolz, es spiele beim Empfang der Staatsregierung. Das wurde dann noch schnell geändert.

© SZ vom 13.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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