Eröffnung im April:Glotzaugen auf

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Glotzaugengerch, Spritzfritz und Schuppenschubi machen Werbung für die Landesgartenschau in Bayreuth. (Foto: LGS Bayreuth)

Die Festspielstadt Bayreuth will mit der Landesgartenschau zeigen, dass sie nicht nur wegen Richard Wagner einen Besuch wert ist. Drei Maskottchen mit Zungenbrechernamen sollen dabei helfen

Ihre Namen haben die drei Maskottchen von den Bürgern bekommen. 300 Vorschläge wurden eingereicht, die drei ausgewählten taugen zum Zungenbrecher: Glotzaugengerch, Spritzfritz und Schuppenschubi heißen die Urzeit-Fossilien aus Plüsch, die der Landesgartenschau in Bayreuth zu weitreichender Bekanntheit verhelfen sollen. Einen Kreiselkrebs, einen Spritzstachler und eine Schuppenschippe stellen die Stofftiere dar, auch deswegen, weil es auf der Schau einen Wasserspielplatz für Kinder am Roten Main geben soll, dessen Thema Fossilien sind.

Es wird die größte Ausstellung dieser Art, die es bisher in Bayern zu sehen gab

Am 22. April wird die Landesgartenschau eröffnet und die Arbeiten liegen gut im Zeitplan. "Dank der guten Witterung sind wir mit den Vorbereitungen weitergekommen als geplant", sagte die Geschäftsführerin Dagmar Voß knapp vier Monate vor Eröffnung. Schon zu Beginn des Jahres ließ der milde Winter die Bauarbeiter früher arbeiten als gedacht, am Ende des Jahres konnten die Arbeiten ebenfalls lange weitergehen. Wegen der großen Trockenheit im Sommer mussten allerdings einige Wiesen im Herbst noch einmal nachgesät werden. Hunderttausende Blumenzwiebeln sind schon gesetzt, Stauden und Sträucher gepflanzt.

Die Schau beginnt am 22. April und endet am 9. Oktober. Es werden mehr als 700 000 Besucher erwartet. Eröffnen soll sie der Schirmherr, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Die Landesgartenschau wartet mit einigen Superlativen auf. Sie wird sie die größte Ausstellung dieser Art sein, die es bisher in Bayern zu sehen gab: das Gelände ist 45 Hektar groß. Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche wird zu einer großen Parkfläche umgestaltet - die Wilhelminenaue, benannt nach Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die die oberfränkische Stadt schon zu Lebzeiten sehr geprägt hat.

Die Festspielstadt wolle beweisen, dass sie nicht nur wegen Richard Wagner einen Besuch wert sei, betonte Voß. "Bayreuth ist mehr als Wagner." Dementsprechend lautet das Motto der Landesgartenschau: "Musik für die Augen". Eine der Hauptattraktionen ist ein 450 Quadratmeter großes Netz zum Klettern, Hüpfen, Spielen und Ausruhen. Für Kinder gibt es das "Wolkenkuckucksheim" - ein Areal mit kleinen Gebäuden, die wie Vogelhäuschen aussehen und Spielgeräte enthalten. Für die Schau wurde der Rote Main auf einer Länge von etwa einem Kilometer renaturiert. "Der mäandert jetzt wieder", sagte Voß. Die Gesamtinvestitionen für die Umgestaltung der Grünanlage liegen nach Angaben der Regierung von Oberfranken bei 9,6 Millionen Euro. Zuschüsse gibt es vom Freistaat, außerdem fließen EU-Gelder. Der Großteil der Kosten soll durch Einnahmen wieder gedeckt werden, kündigen die Veranstalter an.

Die Bayreuther Landesgartenschau nimmt auf die Belange von Menschen im Rollstuhl besondere Rücksicht: Nahezu das gesamte Gelände und etliche Attraktionen sollen Voß zufolge barrierefrei gestaltet werden. Es werde mehrere Spielgeräte geben, die für Kinder im Rollstuhl nutzbar seien. Auf dem Programm stehen viele Auftritte von Musikgruppen. Außerdem wurde eine Landesgartenschau-Band gegründet. Sie besteht aus elf Musikern und trägt den Namen "Bayreuth Eleven". Mit der Parkanlage soll nach den Worten der Geschäftsführerin "ein Brückenschlag zu den historischen Gebäuden in der Innenstadt gelingen." Nach Abschluss der Schau können der Park und die Spielflächen kostenlos genutzt werden.

Wer die Landesgartenschau besuchen will, dem kommt der jüngste Fahrplanwechsel der Bahn zugute. Zwar hält in Bayreuth kein ICE, allerdings wurden die Anschlüsse so geändert, dass München nun über Nürnberg in zwei Stunden erreichbar ist. Zwischen dem Bahnhof in Bayreuth und dem Gelände soll es einen kostenlosen Shuttle-Bus geben.

Mehr Informationen im Internet unter www.landesgartenschau2016.de.

© SZ vom 02.01.2016 / dpa, kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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