Bayreuth:Crystal-Meth-Schmuggel bleibt großes Problem

Lesezeit: 1 min

Wegen des Schmuggels der Droge Crystal Meth sind Polizei und Zoll an der Grenze zu Tschechien auch im vergangenen Jahr stark gefordert gewesen. 2015 dürfte die sichergestellte Menge in etwa im Bereich des Vorjahres liegen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Bis Ende November hätten die Drogenfahnder 14 Kilo Crystal Meth aus dem Verkehr gezogen. 2014 waren es etwas mehr als 15 Kilo, 2011 lag die Menge bei 11,7 Kilo. "Die Crystal-Problematik ist hochaktuell", sagte der Ministeriumssprecher. "Wir bewegen uns weiterhin auf hohem Niveau."

Das zeigen auch die Zahlen der Staatsanwaltschaft Hof, zu deren Gebiet die Grenzregion Selb gehört - ein Schwerpunkt bei der Fahndung nach Crystal-Schmugglern. 2014 hat die Anklagebehörde 2134 Verfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bearbeitet. 2015 dürfte eine ähnlich hohe Zahl erreicht worden sein. In rund der Hälfte der Verfahren gehe es um Crystal Meth. Verkauft wird Crystal Meth im Grammbereich - ein Gramm der Droge hat einen Verkaufswert von bis zu 80 Euro. In Tschechien ist diese Menge für weniger als 20 Euro zu bekommen. 2014 starben in Bayern nach Angaben aus dem Innenministerium 20 Menschen an einer Überdosis Crystal. "Die Bekämpfung der gefährlichen Modedroge wird für uns auch 2016 ein besonderer Schwerpunkt sein", betonte der Ministeriumssprecher. Dabei suche man weiterhin den Schulterschluss mit den tschechischen Behörden, um auch die Hintermänner der Produktion und des Schmuggels dingfest machen zu können.

Experten zufolge zieht sich der Crystal-Meth-Missbrauch quer durch die Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Ende 2015 sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), dass selbst junge Mütter zur Droge griffen, "um in einer Phase ständiger Müdigkeit leistungsfähig zu sein oder um abzunehmen". Crystal Meth gehört zur Gruppe der Amphetamine und macht schnell süchtig. Nach dem Rausch leiden die Konsumenten oft an schweren Depressionen, die Einnahme kann zu schweren körperlichen und psychischen Schäden führen.

© SZ vom 08.01.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: