Bamberger Zentralstelle:Mehr Ermittlungen gegen Netz-Kriminalität

Die bayerische Zentralstelle für Cyberkriminalität in Bamberg hat 2017 einen Anstieg der Ermittlungsverfahren verzeichnet. 2016 wurden knapp 1600 Verfahren erfasst, 2017 waren es Mitte Dezember bereits 1959. Das sagte der Sprecher der Spezialeinheit, Oberstaatsanwalt Thomas Goger. 2017 wurde die Zentralstelle personell aufgestockt: Mit mittlerweile sieben Staatsanwälten ist die Ermittlungsbehörde derzeit die bundesweit größte ihrer Art. Seit Herbst arbeitet dort auch ein IT-Spezialist, der die Staatsanwälte technisch unterstützt. Anfang November hat die Zentralstelle neue Räume auf einem ehemaligen Kasernenareal bezogen.

Der Freistaat hatte die Spezialeinheit im Jahr 2015 bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichtet. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit Spezialisten der bayerischen Polizei, des Bundeskriminalamts und mit internationalen Partnern. Delikte sind zum Beispiel Hackerangriffe, Betrug beim Online-Handel sowie Waffen- und Drogenhandel und die Verbreitung von Kinderpornografie im Darknet, einem anonymen und abgeschotteten Bereich im Internet. Ermittlungserfolge waren 2017 unter anderem die Schließung des größten deutschsprachigen Portals zum illegalen Handel mit E- und Audiobooks und ein Schlag gegen Betreiber illegaler Portale zum Betrug mit Pay-TV-Angeboten.

© SZ vom 27.12.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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