Gasthof Zur Post, Wildsteig:Speisen beim königlich bayrischen Posthalter

Die Straßen in Wildsteig sind steil - doch wer sich als Radler davon nicht abschrecken lässt, wird mit Einsamkeit und mit versteckten Moorseen belohnt. Und mit einem Wirtshaus, das nicht nur mit seiner Speisekarte überzeugt.

Viola Schenz

Dieses Dorf macht seinem Namen Ehre. Wer es radelnd durch Wildsteig geschafft hat, ist es auch: geschafft. Die Straßen und Wege sind steil, steiler noch als im übrigen Landkreis Weilheim-Schongau. Im Winter jedenfalls möchte man in Wildsteig nicht unterwegs sein müssen. Doch wer zum Beispiel von der nicht allzu weit entfernten Wieskirche dahergeradelt kommt, wird doppelt belohnt: erstens mit der lieblich-hügeligen Landschaft, die nicht von Touristenscharen überlaufen ist, dafür mit Einsamkeit oder versteckten Moorseen lockt; zweitens mit dem Gasthof Zur Post in besagtem Wildsteig.

Ein netter Familienbetrieb mit angeschlossener Metzgerei: der Gasthof Zur Post in Wildsteig. (Foto: N/A)

Das ist ein netter Familienbetrieb mit angeschlossener Metzgerei, wo es selbst gemachte Knödel und Spätzle zu Preisen von anno dazumal gibt. Der Urgroßvater des heutigen Besitzers Franz Bertl hatte das Wirtshaus 1906 erworben, betrieb es nicht nur als Wirt, sondern auch als "königlich bayrischer Posthalter". Antike Milchkannen oder Volksschulbänke dekorieren als Überbleibsel aus der Familiengeschichte den Flur zur Gaststube.

Und ja, es geht familiär-persönlich zu. Die Speisekarte ist übersichtlich, Schweinsbraten und Rehmedaillons sind liebevoll mit essbaren Blümchen garniert. Nur der Garten geriet etwas zu verspielt. Aber da drückt der hungrig-durstig-geschaffte Radler schon mal ein Auge zu.

Gasthof Zur Post, Familie Bertl, Kirchbergstraße 43, 82409 Wildsteig, Telefon 08867/221, Infos im Internet: www.gasthof-post-wildsteig.de

Text: Viola Schenz; Foto: oh

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