Pick-up von Mercedes:Der nächste Gigant

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Kein Cowboy-Truck: Der Mercedes-Pick-up soll sich durch aufwendige Technik, eine breite Antriebspalette und eine geräumige Doppelkabine profilieren. (Foto: Daimler AG)
  • Mercedes setzt weiter auf Expansion. Nach V-Klasse, Vito und Citan steht ein Pick-up auf der Liste des deutschen Automobilherstellers ganz oben.
  • Weltweit werden in diesem Segment etwa 2,3 Millionen Einheiten verkauft, Marktführer ist Toyota.
  • Der erste Pick-up von Mercedes soll 2018 kommen und in der Einstiegsvariante deutlich unter 30 000 Euro kosten.

Von Georg Kacher

Mercedes setzt in allen Segmenten auf Expansion. Das gilt auch für die Lieferwagen-Sparte, die mit dem Sprinter inzwischen 130 Märkte bedient. Doch Volker Mornhinweg, der Leiter dieses Geschäftsbereichs, hat noch lange nicht genug. Nach V-Klasse, Vito/Metris und Citan steht ein Pick-up auf seiner Liste ganz oben. "Keine Angst - wir machen keinen fetten Cowboy-Truck für Amerika", verspricht der frühere AMG-Chef, "gegen Ford, GM und Ram, die zusammen 90 Prozent Marktanteil haben, ist kaum anzukommen. Ganz anders sieht es dagegen zum Beispiel in Südamerika aus, wo relativ kompakte Pick-ups als Premiumfahrzeuge sehr erfolgreich sind."

Weltweit werden in diesem Segment rund 2,3 Millionen Einheiten abgesetzt. Die unangefochtene Nummer eins ist Toyota mit dem Hilux/Tacoma, der mit 700 000 Stück ein Drittel des Bedarfs abdeckt. Es folgen Nissan, Isuzu, Ford und GMC. Zum Vergleich: der VW Amarok hält einen Marktanteil von etwa drei Prozent. Mercedes spricht zu diesem Zeitpunkt weder über Preise und Stückzahlen noch über Produktionsstandorte und Einsatztermine. Der Pick-up soll Ende 2018 auf den Markt kommen.

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"Pick-ups werden immer Pkw-mäßiger"

Viel spricht für eine Zusammenarbeit mit Nissan. Der japanische Partner hat erst vor Kurzem den neuen Navara (D40) präsentiert, der in Thailand und Mexico gefertigt wird. Das Werk im Nafta-Raum könnte in einem ersten Schritt relativ problemlos erweitert werden, um Platz zu schaffen für die Premium-Pick-ups von Infiniti - die Nobelmarke von Nissan - und Mercedes. Als gemeinsamer Nenner fungiert in diesem Systembaukasten der Leiterrahmen samt Achsen und Karosseriestruktur. Außenhaut, Innenraum und die Antriebstechnik würden markenspezifisch gestaltet werden.

"Pick-ups werden immer Pkw-mäßiger", weiß Mornhinweg. "Diesem Trend wollen wir durch eine breite Antriebspalette und drei verschiedene Ausstattungslinien Rechnung tragen. Die Arbeitstitel lauten Workhorse (gewerblicher Einsatz), Dual Use (halb/halb) und Leisure & Family (Privatnutzung)." Die günstigste und die teuerste Modellreihe dürften einen Anteil von jeweils 25 Prozent am Gesamtvolumen bestreiten, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Dual-Use-Version. Die Einstiegsvariante soll deutlich unter 30 000 Euro kosten.

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Sechs statt vier Zylinder

Obwohl das neue Modell (mögliche Typbezeichnung: GLT) kein Stückzahlgigant werden dürfte, lautet die Devise klotzen statt kleckern. Wo andere nur Vierzylinder anbieten, lockt Mercedes mit einem optionalen V6 - als Benziner und als Diesel. Alternativ zum Sechsganghandschalter ist eine Siebengangautomatik im Programm, als Gegenvorschlag zum Hinterradantrieb gibt es die 4Matic, neben der Starrachse wird eine hintere Einzelradaufhängung zu haben sein. Bei den Karosserievarianten ist ausschließlich eine Doppelkabine vorgesehen.

Mornhinweg verspricht, dass man auch in der zweiten Reihe bequem sitzen kann, die Bedienung auf Pkw-Niveau ist und dass die Werkstoffe den Ausstattungspaketen angepasst sind. Statt einem Schiebedach gibt es eine nach US-Vorbild elektrisch versenkbare Heckscheibe. Die große Ladefläche ist über die zweistufig fixierbare Bordwand leicht zugänglich. Das Armaturenbrett erinnert bis ins Detail (Bildschirm, Belüftungsdüsen, Ergonomie) an die neue MB SUV-Generation.

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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