Jaguar XJ Supersport:Aufgeladen

Wem der Tatendrang des normalen Jaguar XJ nicht reicht - der 510 PS starke XJ Supersport bewegt sich gekonnt zwischen Sänfte und Sportwagen.

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Darf sich eine Luxuslimousine so scharf anhören? Sie darf. Einst heulten einem die Triebwerke mit Kompressoraufladung jämmerlich die Ohren voll. Die leistungsstärksten Jaguars machten da keine Ausnahme. Doch die Zeiten haben sich geändert. Im Normalbetrieb säuselt der Jaguar-Achtzylinder im XJ mit seinen fünf Litern Hubraum sanft und unschuldig vor sich hin. Doch traktiert man ihn mit Leistungsanforderungen, bollert er los - wild, ungehemmt und zum Niederknien schön.

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Die bullig wummernden Schläge pressen einen in Sekundenbruchteilen in den Sitz. Der XJ 5.0 Supersport als Krone der aktuellen Jaguar-Schöpfung schiebt, als gäbe es kein Morgen mehr.

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Bei engagiertem Gasdruck wird das Benzin mit bis zu 150 bar Druck in die acht Brennkammern getrieben. Ein Twin-Vortex-Kompressor gibt dem Verbrennungsprozess schließlich den Rest. Das Ergebnis ist außen wie innen gleichermaßen beeindruckend. Wer will, kann lässig cruisen oder auf der Autobahn Gas geben. 375 kW / 510 PS und gewaltige 625 Nm Drehmoment zwischen 2.500 und 5.500 Touren machen es möglich, dass einem die Gesichtszüge auf höchst angenehme Art und Weise entgleiten. Das gilt eingeschränkt auch beim Verbrauch. Denn der avisierte Durchschnittsdurst von 12,1 Litern Super auf 100 Kilometern lässt sich bei diesem automobilen Kraftpaket allenfalls beim sanften Dahingleiten realisieren.

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Neben Audi mit dem A8 will sich gerade Jaguar mit seinem XJ in der finanzstarken Region in Neuengland, rund um Yachtparadiese wie Newport oder Hyannis Port, dem ehemaligen Familiensitz der Kennedys, ein größeres Stück vom hochpreisigen Kuchen abschneiden. Was vielen Kunden gerade in dieser Region fehlt, ist jedoch ein Allradantrieb. Denn nicht nur die deutsche Luxuskonkurrenz ist im Nordosten der Vereinigten Staaten bevorzugt mit 4x4-Technik unterwegs. Die wurde beim aktuellen Jaguar XJ zunächst ausgespart und kommt erst mit zeitlicher Verzögerung in rund zwei Jahren.

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Dabei hat der 5,12 Meter lange Brite zumindest auf trockener Straße keinerlei Mühe, seine Leistung auf den Boden der Tatsachen zu bekommen. Im Grenzbereich hilft bei flotter Gangart eine aktive Differenzialsperre an der Hinterachse, die die Motorleistung variabel zwischen den beiden Rädern verteilt. 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sorgen nicht nur in Massachusetts oder Rhode Island für einen zielsicheren Weg in das örtliche Gefängnis.

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Im Fond kennt der Luxus besonders in der 5,25 Meter messenden Langversion kaum Grenzen. Klimatisierte Ledersessel mit elektrischer Verstellung, Massage, TV und DVD-Entertainment sowie und ein Reisekomfort, der einen gar nicht wieder aussteigen lassen möchte, entrücken die Welt mit dem Zuschlagen der verlängerten Fondtür. Der Fahrer spürt von der Langversion dagegen kaum etwas. Das XL-Mehrgewicht von nicht einmal 30 Kilogramm auf gut 1,9 Tonnen Leergewicht ist ebenso zu vernachlässigen wie das Mehr beim Wendekreis, der von 12,3 auf 12,7 Meter wächst. Im Volant bleibt sowieso alles beim Alten, weil der Zuwachs an Länge allein dem Radstand zu Gute kommt, der von 3,03 Meter elegant kaschiert auf mächtige 3,16 Meter wächst.

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Das Volumen des Laderaums ist mit 520 Litern mehr als ausreichend.

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Der Fahrer blickt während der Fahrt auf virtuelle Rundinstrumente, die ein Zeichen dafür sind, dass der Jaguar XJ entschlossener denn je in die Zukunft schaut.

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Doch die Variationsmöglichkeiten auf dem 12,3 Zoll großen Bildschirm hinter dem griffigen Lederlenkrad könnten größer sein. Wie einfach wäre es, hier den Bildschirm für ein Nachsichtgerät zu präsentieren, das die Konkurrenz bereits seit längerer Zeit anbietet. Beim animierten Jaguar-Cockpit wechselt beim Druck auf die Sporttaste die Farbe von blau auf rot. Immerhin: auch die Navigationskarte lässt sich in die äußere Runduhr projizieren.

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So komfortabel der Jaguar XJ Supersport auch ist - bei den Fahrerassistenzsystemen bietet er weniger als die erlauchte Nobel-Konkurrenz. Notbrems- und Spurhalteassistent, Nachtsichtgerät, Einschlafwarnung oder Einparkautomatik - hier muss der Jaguar ersatzlos passen. Allein Abstandstempomat und ein Totwinkelassistent sind neben Parksensoren und der Rückfahrkamera verfügbar. Zu wenig für ein Auto, das zumindest in Deutschland mehr als 142.000 Euro kostet.

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