Zoologie:Zwei Unken

(Foto: imago)

In Deutschland waren bisher sechs verschiedene Schlangenarten registriert. Jetzt gibt es eine siebte.

Von Tina Baier

Woher der Name der Ringelnatter kommt, ist nicht genau bekannt. Manche glauben, er habe mit der Fähigkeit der Schlangen zu tun, sich stark einzuringeln. Andere führen ihn auf die Nackenflecken der Tiere zurück, die eine Art Halsring bilden. Fest steht seit Kurzem, dass es in Deutschland zwei verschiedene Arten gibt. Die Ost-Ringelnatter und die Barren-Ringelnatter, die in Westdeutschland lebt und bisher lediglich als Unterart galt. Dass es sich in Wahrheit um eine eigene Spezies handelt, fanden Wissenschaftler der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung anhand genetischer Analysen von insgesamt 1600 Schlangen heraus. Beide Arten leben meist in der Nähe von Gewässern und fressen Amphibien. Die in Deutschland unter strengem Schutz stehenden Schlangen können länger als anderthalb Meter werden. Sie sind nicht giftig und deshalb für Menschen ungefährlich. Unter anderem in Bayern galten sie früher sogar als Glücksbringer und als Beschützer kleiner Kinder. In manchen Märchen ist von Ringelnattern als "Unken" die Rede. In den Geschichten lieben die Schlangen Milch, die sie oft gemeinsam mit Kindern aus einer Schüssel trinken.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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