Wissenschaft:Überreste vom Mammut: Dino-Park lässt Eiszeit aufleben

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Rehburg-Loccum (dpa) - Es ist ein echtes Mammut-Projekt: Rund 2500 Knochen aus der Eiszeit sollen im niedersächsischen Dinosaurier-Park Münchehagen präpariert und erforscht werden.

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Rehburg-Loccum (dpa) - Es ist ein echtes Mammut-Projekt: Rund 2500 Knochen aus der Eiszeit sollen im niedersächsischen Dinosaurier-Park Münchehagen präpariert und erforscht werden.

Die Überreste stammen unter anderem von Mammuts, Wollnashörnern, Moschusochsen, Riesenhirschen und Höhlenhyänen. Bei der einzigartigen Sammlung handelt es sich um den Nachlass eines Hobby-Forschers, der 50 Jahre lang Fossilien aus den Kiesgruben der Region Rehburg-Loccum zusammengetragen hat.

„Es ist ein sehr breites Spektrum an Knochen. Wir haben allein mehr als 50 Stoßzähne“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Parks, Nils Knötschke, am Mittwoch. Die Sammlung soll in den kommenden fünf Jahren gemeinsam mit Paläontologen der Universität Bonn aufgearbeitet werden. Dabei erhoffen sich die Wissenschaftler unter anderem Aufschluss über das Zusammenleben von Menschen und Tieren vor 10 000 bis 50 000 Jahren.

Die Eiszeit wird damit zu einem dritten Forschungsschwerpunkt des Parks. Schon seit einigen Jahren läuft die Auswertung von mehr als 300 Fährten verschiedener Dinosaurier-Arten im Zentrum des Freiluft-Museums. Außerdem wird in Münchehagen ein in großen Teilen erhaltenes Europasaurus-Skelett präpariert.

Die große Zahl der Fundstücke aus der Eiszeit ermöglicht es den Wissenschaftlern, unterschiedlichsten Fragen nachzugehen. So gibt es zahlreiche Schädel mit Verletzungen. „Wir wollen herausfinden, ob die Verletzungen auf bestimmte Jagdmethoden oder auf Kämpfe zwischen den Tieren zurückgehen“, sagte der Bonner Evolutionsbiologe Martin Sander.

Viele Fossilien stammen von Tieren, die in extremer Kälte lebten. Seit dem Ende der Kaltzeit ist der Moschusochse hierzulande ausgestorben, in Grönland überlebte er bis heute. Für Sander ist eine wichtige Frage, warum dagegen die Mammuts nicht in Sibirien oder Grönland bis heute überlebt haben. Vieles spreche dafür, dass der Mensch daran eine Mitschuld trägt, sagte er.

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