Einmal im Jahr vergeben BBC Worldwide und das Natural History Museum in London einen Preis für Naturfotografie. Aus knapp 42 000 Einreichungen, die die Natur von ihrer wilden Seite, aber auch in ihrer Zerbrechlichkeit zeigen, wählten sie den "Wildlife Photographer of the Year" 2014 aus. Die 100 besten Fotos werden im Natural History Museum ausgestellt. Wir zeigen einige der Gewinner. "Ein Bild einer vergangenen Zeit, in der Löwen noch nicht solcher Gefahr ausgesetzt waren", wollte Michael Nichols einfangen. Das ist dem Amerikaner nach Meinung der Jury gelungen - sie kürte Nichols Aufnahme zur besten Einsendung. Er fotografierte im Serengeti Nationalpark eine Gruppe Löwinnen, die mit ihrem Nachwuchs auf einem Felsen rasten. Kurz zuvor hatten die Weibchen einen männlichen Löwen angegriffen und davongejagt.
Marc Montes gelang in Nordspanien diese Nahaufnahme einer Ringelnatter. "Es ist sehr selten, diese Art in der Gegend zu beobachten, wo ich lebe", sagte Montes. Die mehr als einen Meter lange Schlange sei sehr nervös gewesen - er hatte nur wenige Augenblicke, um den Auslöser zu betätigen.
Der Todeskampf des Hais
Der junge weiße Hai muss einen langen Todeskampf ausgefochten haben - die Fotografie zeigt ihn leblos am Haken eines Fischers vor der mexikanischen Küste. Die Fotografie wird zur stummen Anklage, das Sepia scheint diesen Eindruck noch zu verstärken.
Vulkanisches Inferno
"Apocalypse Now!" scheint dieses Foto von Francisco Negroni zu schreien - Sieger in der Kategorie "Earth's Environments". Negroni reiste in den Puyehue Nationalpark im Süden Chiles, kurz nachdem ein örtlicher Vulkankomplex angefangen hatte zu rumoren. Während der Berg Staub spuckte, setzte ein extrem seltenes "Eruptionsgewitter" ein, ausgelöst von aufgeladenen Aschepartikeln des Vulkans. "Es war das Unglaublichste, was ich je in meinem Leben gesehen habe", so der Fotograf.
Das ist mein Ast
Ein Schwertschnabelkolibri verjagt einen Brustband-Andenkolibri. Der hatte dem Schwertträger zuvor den Durchflug durch sein Territorium verwehrt.
Grüner Drache
"Man sollte immer seine Kamera dabeihaben, nur für den Fall", sagt Will Jenkins, dem im Urlaub auf Costa Rica diese Aufnahme eines Leguans gelang. Das rund einen Meter lange Reptil war vom Hoteldach gesprungen und hatte sich dann 20 Minuten lang gesonnt. "Dann verschwand es in Richtung Strand", sagt Jenkins.
Erst acht Jahre alt ist der Fotograf dieses gelben Skorpions. Carlos Perez Naval aus Spanien bewies dabei durchaus Mut - der Skorpion hat im Augenblick der Aufnahme bereits drohend seinen Stachel erhoben.
Die Liebelei der Frösche
Sobald ein weiblicher Frosch seine Eier ablegt, beginnen diese im Wasser anzuschwellen. Der männliche Partner umarmt sie daher teiweise tagelang, um die Eier gleich zu befruchten.
Mahlzeit im Schnee
Mit Käse und Würstchen gelang es einem schwedischen Fotografen, diesen Unglückshäher sehr nah an sein Objektiv heranzulocken.
Ein Leuchten im Meer
In der nächtlichen Dunkelheit vor Tahiti gelang Fabien Michenet aus Frankreich diese Aufnahme eines winzigen Tintenfischs, 20 Meter unter der Meeresoberfläche. Lumineszierende Pigmentzellen bringen den durchsichtigen Körper zum Leuchten.
Der Preis der Wildnis
Der Wüstenfuchs ist der kleinste aller Windhunde, er ist in den Sandwüsten Nordafrikas zu Hause. Ein Teenager in Tunesien bietet auf diesem Bild einen Welpen zum Verkauf an - der Fotograf Bruno D'Amicis war mehrere Wochen in Algerien, Marokko und Tunesien unterwegs, um die Situation gefährdeter Arten zu dokumentieren. Jagd und Verkauf seltener Spezies sind in der Region weit verbreitet, wie er bei seinen Recherchen feststellte.