Kommunen:Wasserversorgung: Mehr Schutz vor Klimawandel

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Wasser fließt durch einen geöffneten Hahn. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild)

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Mainz/Koblenz (dpa/lrs) - Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord macht sich für einen besseren Schutz der öffentlichen Wasserversorgung wegen der zunehmenden Trockenheit stark. Langfristiges Ziel sei, dass jede Wassergewinnung eine Redundanz hat, sagte Joachim Gerke, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft bei der Landesbehörde, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es sollte keine Insellösungen mehr geben, bei denen ein Ort nur noch von einer Anlage versorgt wird.

Es müsse künftig bei der öffentlichen Wasserversorgung immer eine Alternative bereitstehen, erklärte der Experte. Dabei gehe es nicht darum, neue Wassergewinnungsanlagen zu bauen, sondern Bestehende zu ergänzen für eine ander Art der Versorgung. Ziel sei, die Wassergewinnung und die Wassernetze miteinander zu vernetzen. Der SWR hatte zuvor über das Thema berichtet.

Hintergrund für die Pläne ist nach Angaben von Gerke eine seit dem Jahr 2000 veränderte Niederschlagssituation - mit häufig relativ wenig Niederschlägen im Winter und sehr heißen Sommern. Der Grundwasserspeicher fülle sich jedoch in der Regel nur im Winter auf. Die Sommerniederschläge gingen nicht so tief und wirkten sich vorrangig auf den Bodenwasserhaushalt aus. Diese Entwicklung führe dazu, dass sich die Grundwasserspeicher nicht mehr genug füllen.

Da die öffentliche Wasserversorgung im Norden von Rheinland-Pfalz überwiegend aus Grundwasser über Quellen und Brunnen geschehe, gebe es deshalb Handlungsbedarf, sagte der Abteilungsleiter. Das betreffe auch die Genehmigungen für die Grundwasserentnahmen, bei denen es einen einfacheren Widerruf geben soll. Das Grundwasser ist vor allem der öffentlichen Wasserversorgung vorbehalten. Daneben fließt es in die Versorgung für die Landwirtschaft sowie ins Gewerbe und die Industrie in geringerem Maß.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mit Sitz in Koblenz ist eine Obere Landesbehörde des Landes Rheinland-Pfalz. Sie vereint die Gewerbeaufsicht, Wasser- und Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Raumordnung, Landesplanung, Naturschutz und Bauwesen sowie eine Servicestelle für Unternehmer und Existenzgründer unter einem Dach. Die SGD Süd mit Sitz in Neustadt ist für den südlichen Teil des Landes verantwortlich.

© dpa-infocom, dpa:230727-99-559169/2

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