Vorwurf der sexuellen Belästigung:Chef des Weltklimarats tritt zurück

13 Jahre lang war er das Gesicht des IPCC. Nun ist Rajendra Pachauri kurz vor dem Vorbereitungstreffen für Paris zurückgetreten. (Foto: REUTERS)
  • Der Chef des Weltklimarats, Rajendra Pachauri, ist zurückgetreten.
  • Grund für den Rückzug aus dem Amt ist der Vorwurf der sexuellen Belästigung einer seiner Mitarbeiterinnen.
  • Pachauri war 13 Jahre im Amt und galt als einer der einflussreichsten Klima-Experten.

Rajendra Pachauri reagiert auf Vorwurf der sexuellen Belästigung

Nach dem Vorwurf der sexuellen Belästigung ist der Vorsitzende des Weltklimarats (IPCC), Rajendra Pachauri, nach 13 Jahren von seinem Amt zurückgetreten. Eine Forscherin von Pachauris Institut Teri in Neu Delhi wirft dem 74-Jährigen vor, sich wiederholt unangemessen verhalten zu haben - unter anderem mit anzüglichen E-Mails und Kurznachrichten. Pachauri hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Er gibt an, dass sein Handy "gehackt" worden sei. Seine Amtszeit als IPCC-Präsident wäre regulär im Oktober zu Ende gegangen.

In Pachauris Rücktrittsschreiben an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon heißt es: "Der IPPC benötigt in unmittelbarer Zukunft eine starke Führung sowie zeitliches Engagement und vollständige Aufmerksamkeit, was ich unter den derzeitigen Umständen nicht leisten kann." Als Nachfolger wurde zunächst der bisherige Vize-Präsident Ismail El Gizouli bestimmt. Der Sudanese soll den Rat bis zum Oktober leiten, wenn bei der nächsten IPCC-Sitzung über die endgültige Nachfolge abgestimmt wird.

Pachauri gilt als einer der einflussreichsten Klima-Experten. Er stand dem IPCC seit April 2002 vor und hatte 2007 für seine Organisation den Friedensnobelpreis entgegengenommen.

Vorbereitungen für globales Abkommen in Paris

Am Wochenende zog er sich von Vorbereitungen für eine internationale Klimakonferenz in Nairobi zurück. Dort startet am Dienstag ein Treffen, das den Weg zu einem neuen globalen Klimaabkommen ebnen soll. Es soll im Dezember in Paris verabschiedet werden.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Klimawandel
:2014 brachte Wärmerekord

Heiß, heißer, 2014: Die US-Wetterbehörde erhebt das Jahr 2014 offiziell zum wärmsten Jahr der Geschichte. Der weltweite Rekord ist überraschend, weil ein wichtiges Klimaphänomen gar nicht zur Hitze beitrug.

Von Christopher Schrader

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: