Verhaltensbiologie:Die Angst des Pumas

Die Raubkatzen haben soviel Angst vor menschlichen Stimmen, dass sie sogar erlegte Beute liegenlassen, die Flucht ergreifen und nie mehr zurückkehren. Andere Geräusche, wie etwa das Gequake von Fröschen, störten die Tiere nicht beim Fressen.

Von Hanno Charisius

Pumas fürchten sich vor Menschen und zwar so sehr, dass sie sogar erlegte Beute liegen lassen, die Flucht ergreifen und auch später nicht wiederkommen, um ihr Mahl fortzusetzen. Biologen haben an 17 Pumas in den kalifornischen Santa Cruz Mountains getestet, wie Raubkatzen auf menschliche Stimmen reagieren. Die meisten Tiere nahmen unverzüglich Reißaus, als sie ein aufgezeichnetes Gespräch über einen Lautsprecher zu hören bekamen. Spielten die Biologen statt der menschlichen Stimmen das Gequake von Fröschen ab, ließen sich die Pumas nicht beim Fressen stören, berichtet das Team im Fachblatt Proceedings of the Royal Society B.

Die Forscher um Christopher Wilmers von der University of California in Santa Cruz sehen in der Furcht vorm Menschen eine Erklärung für ein Phänomen, auf das sie zuvor gestoßen waren. Sie hatten in städtischen Gebieten vermehrt erlegte Beutetiere entdeckt. Sie vermuten, dass die Pumas bei ihrer Mahlzeit gestört wurden, flohen und erneut jagen mussten, um ihren Hunger zu stillen.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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