US-Raumfahrt:Mondflug? Unbezahlbar!

George W. Bush wollte zum Mond, Barack Obama fühlt sich der Raumfahrt verpflichtet. Doch US-Experten zeigen die Rote Karte: Eine bemannte Mission sei zu teuer.

Die Reise zum Mond wird zu teuer. Ein von US-Präsident Barack Obama eingesetztes Expertenteam hält eine bemannte Mission für nicht machbar. Um entsprechende Pläne zu verwirklichen, müssten jedes Jahr drei Milliarden Dollar mehr zur Verfügung stehen als derzeit im Haushalt vorgesehen sind, heißt es im Abschlussbericht des Gremiums, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Obama hatte die elfköpfige Arbeitsgruppe, der auch ehemalige Astronauten angehören, mit der Überprüfung aller derzeitigen und für die Zukunft geplanten Programme in der bemannten Raumfahrt beauftragt. Dazu gehören insbesondere die unter seinem Vorgänger George W. Bush verkündeten Pläne für eine Reise zum Mond bis 2020 und einen Mars- Besuch bis 2037.

Bisher sieht der Haushalt für die Weltraumforschung jährlich etwa neun Milliarden Dollar vor. Obama-Berater prüften nun die Feststellungen in dem Bericht und alle möglichen Optionen sorgfältig, sagte Nicholas Shapiro, ein Sprecher des Weißen Hauses. Er warnte vor voreiligen Schlussfolgerungen. Obama habe wiederholt betont, dass er der bemannten Erforschung des Alls "verpflichtet" sei.

In dem Bericht sprechen sich die Experten auch für eine Verlängerung der Space-Shuttle-Flüge zur ISS bis mindestens 2011 aus, um beim Ausbau der Raumstation nicht unter Zeitdruck zu geraten. Nach bisherigen Nasa-Planungen sollen die Shuttles im kommenden Jahr ausgemustert werden.

Zur Zukunft der ISS hält das Team es für ratsam, den Betrieb wenigstens bis 2020 aufrechtzuerhalten. Andernfalls könne Amerikas Führungsrolle bei künftigen internationalen Raumfahrt-Partnerschaften beeinträchtigt werden, warnen die Experten. Die bisherigen US-Haushaltspläne sehen nur Mittel für die ISS bis 2016 vor.

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