Soziales:Hohe Kosten für den Tierarzt sorgen zunehmend für Probleme

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Eine Tierärztin vom Verein „Tier-Not-Hilfe“ untersucht den 17 Jahre alte Mischlingshund Trixi. (Foto: Helmut Fricke/dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Immer mehr Tierhalter haben Probleme, medizinische Behandlungen zu finanzieren. Verschiedene Vereine, die in Notlagen Unterstützung anbieten, berichten von einer steigenden Zahl an Anfragen. Wie die Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt, die einmal im Monat eine große tierärztliche Sprechstunde an der Hauptwache anbietet. Es gebe Anfragen aus ganz Deutschland von Menschen, die Hilfe bräuchten für ihre Tiere, sagt Vereinsvorsitzende Simone Glaser.

In diesem Fällen könne der Verein leider nicht helfen. Er wendet sich ausschließlich an Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die nachweisen können, dass sie finanzielle Unterstützung brauchen, weil sie beispielsweise obdachlos sind oder nur über eine geringe Rente verfügen.

„Seit Corona haben wir mehr Anfragen, damals haben sich viele Menschen Tiere angeschafft und dann Probleme bekommen, die Behandlungskosten aufzubringen“, sagt Glaser. Spenden würden dringend benötigt. Die Bereitschaft dazu sei angesichts allgemein steigender Kosten aber zurückgegangen. „Gleichzeitig haben auch wir höhere Ausgaben und die Kosten für Tierarztbehandlungen sind gestiegen.“

Auch die Tiertafel des Tierheims „Wau-Mau-Insel“ in Kassel berichtet von überregional eintreffenden Anfragen. Helfen könne man in diesen Fällen aber nicht, sagt Leiter Karsten Plücker. Er ruft dazu auf, sich bei der Anschaffung eines Tieres zu vergegenwärtigen, welche potenziellen Kosten auf einen zukommen.

„Man muss sich klar machen, welche Verantwortung man übernimmt und ob man alles bezahlen kann“, sagt auch Sigrid Faust-Schmidt vom Landestierschutzverband. Landesweit gebe es vermehrte Anfragen von Tierhaltern, die Unterstützung bei medizinischen Kosten bräuchten. Die Kosten waren auch wegen einer neuen Gebührenordnung vor einem Jahr deutlich gestiegen. Folge sei auch, dass viele Menschen nun länger warteten, bevor sie mit ihrem Tier zum Arzt gingen, sagt Faust-Schmidt. Oder bevor sie ihr Tier ins Tierheim bringen würden - dort kämen nun mehr medizinisch unterversorgte Tiere an.

© dpa-infocom, dpa:231213-99-277028/2

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