Möckern (dpa/sa) - Das Schlüpfen der ersten Storchenjungen steht in Sachsen-Anhalt kurz bevor. „Vor drei Wochen haben die ersten Tiere angefangen sich fest auf die Eier zu setzen“, sagte Michael Kaatz von der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg im Jerichower Land. Die Brut dauere für gewöhnlich etwa 32 Tage, somit sei mit den ersten Jungtieren Mitte Mai zu rechnen.
Insbesondere die Westzieher machten sich aufgrund der kürzeren Zugstrecke für gewöhnlich eher ans Brüten, führte Kaatz aus. Insofern sei der Termin Mitte Mai zwar kein besonders frühes Datum, allerdings steige die Zahl der Westzieher, wodurch auch die Zahl der früher brütenden Störche steige.
Kaatz zeigte sich ob der guten Rückkehrerquote und der Wetterverhältnisse optimistisch. Durch den Regen gebe es derzeit gute Nahrungsbedingungen für die Störche. Dadurch würden die Tiere tendenziell mehr Eier legen und so mehr Nachwuchs produzieren. „Die Legezahlen könnten gut sein“, so Kaatz.
Störche legten pro Brut zwischen zwei bis sechs Eier. „Ein Ei zu produzieren ist für die Störche Schwerstarbeit“, betonte Kaatz. Entsprechend sei die Konstitution der Tiere von entscheidender Bedeutung bei der Fortpflanzung.
Nach dem Schlüpfen der Tiere, hofft Kaatz auf gemäßigte Witterungsverhältnisse. Der Storch habe „Schwierigkeiten bei Extremwetterereignissen“. Dauerregen und einsetzende Kälte seien für die Jungstörche mitunter lebensbedrohlich.
Bei zu starker Hitze hätten diese wiederum das Problem einer unzureichenden Nahrungsgrundlage, da Insekten wie Würmer nicht in der benötigten Menge gefangen werden könnten.
Laut Kaatz wurden 2022 rund 640 Storchenpaare in Sachsen-Anhalt gezählt.
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