Technik:Roboterkunst von Menschenhand

Ein Computersystem hilft Menschen beim Sprayen von großflächigen Bildern.

Von Christian Endt

Sprayer, die ihr Handwerk nicht verstehen, können einen Ort innerhalb weniger Minuten für viele Jahre verschandeln. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, sich von einem Computer helfen zu lassen. Ein Forscherteam von der ETH Zürich, einem Disney-Labor und zwei US-Unis hat eine Art Graffiti-Automaten entwickelt, den sie nun in der Fachzeitschrift Computers & Graphics vorstellen. Das Verfahren soll es Künstlern erleichtern, ihre Ideen in großem Format umzusetzen. Zugleich biete das Verfahren mehr Möglichkeiten als etwa eine Schablone. Als Vorlage für das Sprühbild dient eine Grafikdatei. Der Sprayer muss dann nur noch eine Dose in die Hand nehmen und sie gleichmäßig über die vorgesehene Fläche bewegen. Alles andere übernimmt die Maschine: Zwei in der Nähe aufgestellte Kameras erkennen, wie die Spraydose ausgerichtet ist. Wenn Position und Drehung der Dose stimmen, betätigt ein aufgesetzter Motor den Sprühknopf an der Dose. Dadurch wird Farbe auf die Mauer oder Leinwand aufgetragen. Wenn eine Farbschicht fertig aufgetragen ist, gibt der Computer dem Sprayer Bescheid, dass er die Dose wechseln muss. Farbe für Farbe entsteht auf diese Art das Gesamtwerk, die Abbildungen links zeigen die einzelnen Schritte. So einfach kann Kunst sein.

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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