Stockholm: Alternativer Nobelpreis:Weckruf für eine gemeinsame Zukunft

Lesezeit: 1 min

Der Alternative Nobelpreis geht nach Äthiopien, Kongo und Neuseeland: Geehrt werden vier Persönlichkeiten für ihre Leistungen beim Klimaschutz, bei der Bekämpfung armutsbedingter Krankheiten sowie für Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt. Den Ehrenpreis erhält der Zoologe David Suzuki.

Die Alternativen Nobelpreise werden in diesem Jahr für Leistungen beim Klimaschutz, bei der Bekämpfung von armutsbedingter Krankheit sowie für Bemühungen zu einer atomwaffenfreien Welt vergeben.

Den nicht dotierten Ehrenpreis erhält der kanadische Zoologe und Fernseh-Journalist David Suzuki (73) für mehr als 20 Jahre Aufklärungsarbeit über die Gefahren des Klimawandels. Suzuki leitet das in Kanada populäre Wissenschaftsmagazin The Nature of Things (Die Natur der Dinge).

Wie die Stockholmer Stiftung "Right Livelihood Award" weiter mitteilte, gehen zwei mit je 50.000 Euro dotierte Preise nach Afrika. Der Biologe René Ngongo(geboren 1961) wird für seinen Einsatz zur Bewahrung des Regenwaldes in der Demokratischen Republik Kongo (vormals Zaire) ausgezeichnet.

Stiftungs-Direktor Ole von Uexküll sagte über die Vergabe: "Dies ist ein Mann, der unter unglaublicher Gefahr für sein Leben für den zweitwichtigsten Regenwald der Welt kämpft." Ngongo habe auch in den schlimmsten Kriegswirren in seinem Land genau dokumentiert, wer für Zerstörungen verantwortlich sei.

Die 1924 in Australien geborene Ärztin Catherine Hamlin behandelt seit 50 Jahren in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba Frauen mit Geburtsfisteln - einer Komplikation, die während des Geburtsvorgangs auftreten kann. Damit habe Hamlin "die Gesundheit, Hoffnung und Würde von Tausenden ärmster afrikanischer Frauen wiederhergestellt", hieß es in der Begründung.

Der Neuseeländer Alyn Ware wird für seinen Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt ausgezeichnet. Ware hat über 25 Jahre lang in seiner Heimat und im Rahmen der Vereinten Nationen Erziehungsprogramme und Kampagnen zur nuklearen Abrüstung entwickelt. "Wir hoffen, dass sich auf diesem Gebiet mit der Politik von US-Präsident Barack Obama neue Fenster öffnen", meinte Ole von Uexküll. Insgesamt seien die Preise ein "Weckruf, unsere gemeinsame Zukunft zu sichern".

Die Alternativen Nobelpreise gehen auf eine Stiftung des deutsch-schwedischen Publizisten und Philatelisten Jakob von Uexküll (65) im Jahr 1980 zurück. Sie verstehen sich auch als Kritik an den traditionellen Nobelpreisen, die ganz überwiegend an Preisträger aus der reichen westlichen Welt gehen.

© dpa/bica - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: