Schweinegrippe:Schiff unter Quarantäne

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Auf der Pacific Dawn ist bereits zum zweiten Mal die Schweinegrippe ausgebrochen. Nun muss ein Großteil der Passagiere an Bord bleiben. Auch ein Soldat auf einer Bundeswehr-Fregatte könnte sich mit dem Virus infiziert haben.

Die Schweinegrippe breitet sich auf einem Kreuzfahrtschiff vor der australischen Küste mit etwa 2000 Passagieren an Bord aus. Bei fünf Urlaubern bestehe der Verdacht einer Ansteckung, erklärte die Reederei P&O des Kreuzfahrtsschiffs.

Unter Quarantäne: Wegen mehrerer Schweinegrippeerkrankungen darf ein Großteil der Passagiere zunächst nicht von Bord. (Foto: Foto: AP)

Bei drei Besatzungsmitgliedern der Pacific Dawn wurde die Schweinegrippe bereits am Donnerstag nachgewiesen. Sie wurden auf dem Schiff unter Quarantäne gestellt.

Das Schiff soll nun am Sonntag in Brisbane im Staat Queensland anlegen. Dort sollen zunächst etwa 150 Passagiere aus Queensland von Bord gehen dürfen. Sie sollen sieben Tage zu Hause bleiben müssen. Die übrigen Passagiere sollen nach Willen der Gesundheitsbehörde auf dem Schiff unter Quarantäne gestellt werden.

Es war bereits der zweite Ausbruch der Schweinegrippe an Bord der Pacific Dawn. Auf ihrer letzten Fahrt, die am vergangenen Montag in Sydney endete, erkrankten 24 Menschen an der Seuche, der weltweit schon etwa 100 Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Fälle unter den Besatzungsmitgliedern konnten jedoch nicht umgehend bestätigt werden, so dass die drei die Reise mit neuen Passagieren fortsetzten.

Auch an Bord einer Fregatte der Bundeswehr gibt es einen Schweinegrippe-Verdachtsfall. Drei Tage nach dem Auslaufen aus der kanadischen Hafenstadt Halifax sei ein Soldat auf der Sachsen an einem grippalen Infekt erkrankt, teilte die Marine in Glücksburg mit.

Wegen der weltweiten Schweinegrippe-Gefahr hätten die Schiffsärzte alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, den Patienten isoliert und sämtliche Besatzungsmitglieder mit dem Grippemedikament "Tamiflu" behandelt. Ein Test solle nun Aufschluss darüber geben, welches Virus die Erkrankung ausgelöst habe.

Der kranke Soldat ist nach Angaben der Marine auf dem Weg der Besserung, ihm gehe es gut. Weitere Besatzungsmitglieder hätten sich nicht angesteckt.

Weltweit haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 13.000 Menschen mit dem H1N1-Virus infiziert. Mehr als 80 der etwa 100 Todesopfer kamen aus Mexiko, dem Ausgangsland der Erkrankungswelle.

Die renommierte britische Privatschule Eton erklärte am Freitag, die Schule werde wegen der Schweinegrippe für eine Woche geschlossen. Die Erkrankung wurde diese Woche bei einem 13-jährigen Schüler nachgewiesen, daher soll aller Unterricht vorerst ausfallen.

Auch Prinz William und Prinz Harry zählen zu den Alumni der elitären Lehranstalt. In Großbritannien sind nach Zahlen vom Donnerstag bislang 203 Schweinegrippe-Erkrankungen bestätigt.

© AP/Reuters/gal/bön - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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