Das Schweinegrippe-Virus H1N1 war tatsächlich die Ursache des Tods einer 36-jährigen Patientin des Essener Universitätsklinikums. Dies hätten Mediziner in umfangreichen Untersuchungen festgestellt, teilte die Klinik mit. Damit ist in Deutschland erstmals ein Todesfall durch Schweinegrippe nachgewiesen.
Die Frau war bereits am 25. September an Lungen- und Multiorganversagen und einer Blutvergiftung gestorben. Das H1N1-Virus habe dabei jedoch "Tür und Tor" für die anderen Bakterien geöffnet, hieß es. Letztlich hätten die Komplikationen der Viruserkrankung zum Tod der Patientin geführt.
Das Uniklinikum Essen sieht keine Hinweise auf eine genetische Veränderung des H1N1-Virus bei der Patientin. Derzeit sei noch völlig unklar, wo sich die aus Gelsenkirchen stammende Frau mit dem H1N1-Virus angesteckt habe, so die Klinik.
Die stark übergewichtige Raucherin galt als Risikopatientin. Die Frau war nach einer verschleppten Grippe in ein Krankenhaus gekommen und musste dort wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes künstlich beatmet werden.
Wegen der besseren Behandlungsmöglichkeiten mit einer künstlichen Lunge wurde sie ins Essener Universitätsklinikum gebracht. Dort wurde neben den schweren Erregern auch das Schweinegrippe-Virus entdeckt. Die Frau starb zehn Tage, nachdem sie in die Uniklinik verlegt worden war.
Bei einem fünfjährigen Jungen, der in München nach schwerer Krankheit zusätzlich auch an Schweinegrippe erkrankt war, hatten Experten das H1N1-Virus dagegen nicht für den Tod des Kindes verantwortlich gemacht. Der Junge sei an einer Lungenentzündung gestorben, hatten die Städtische Klinikum mitgeteilt.