Satelliten-Messung:Turm in San Francisco sackt ab

Die roten Messpunkte zeigen die Abwärtsbewegung. Grüne Punkte stehen für Stabilität. (Foto: ESA SEOM INSARAP study)

Mehrere Zentimeter im Jahr. Radarmessungen zeigen, dass der Millennium-Tower sich auch noch zur Seite neigt.

Von Marlene Weiß

Von unten ist kaum zu erkennen, dass der erst 2009 fertiggestellte Millennium-Tower in San Francisco im Boden versinkt und sich dabei auch noch zur Seite neigt. Von oben hingegen schon: Neue, übereinandergelegte Radarbilder der beiden europäischen Sentinel-1-Satelliten zeigen eindeutig, dass der Turm noch immer um mehrere Zentimeter im Jahr absackt. Insgesamt sollen es bereits 40 Zentimeter sein.

Als Grund gilt, dass das Fundament des Turms im weichen Boden ruht, statt im Fels verankert zu sein. Wer den Schaden zu verantworten hat und ob die Eigentümer der Luxuswohnungen Anspruch auf Entschädigung haben, versuchen derzeit US-Gerichte zu klären.

Mit Radarbildern lassen sich kleinste Bewegungen von Gebäuden dokumentieren, weil diese die Radarwellen gut reflektieren. Das untere Bild aus älteren Aufnahmen des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X zeigt, wie sich der Berliner Hauptbahnhof und die Häuser ringsum im Sommer ausdehnen: Rote und gelbe Punkte entsprechen einigen Millimetern Höhen-Wachstum. Anders als das Sinken des Millennium-Turms ist das jedoch weder besonders bedenklich noch von Dauer, im Winter schrumpft der Bahnhof wieder.

Auch dies eine Erkenntnis aus Satellitendaten: Der Berliner Hauptbahnhof dehnt sich im Sommer aus. (Foto: DLR)
© SZ vom 30.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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