Rechtsmedizin:Was Verletzungen verraten

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Blaue Flecken, Spermaspuren, Hautschuppen: Rechtsmediziner wie Ulrike Schmidt untersuchen Gewaltopfer vertraulich. Ihre Arbeit entscheidet Gerichtsprozesse.

Von Nadine Zeller

Ulrike Schmidt liebt ihren Beruf, auch wenn er sie in die Abgründe menschlicher Bösartigkeiten schauen lässt. Die Freiburger Rechtsmedizinerin untersucht nicht nur tote Menschen, die vor ihr auf dem Sektionstisch liegen, sie untersucht auch lebende Opfer: verprügelte Frauen, misshandelte Kinder, vergewaltigte Jugendliche. Schmidt kann die Leiden nicht lindern, dafür sind andere Ärzte da. Aber sie kann Verletzungen erfassen, dokumentieren und interpretieren. Während normale Ärzte nähen, verbinden und heilen, untersuchen Rechtsmediziner wie Ulrike Schmidt Hämatome, Spermaspuren, Hautschuppen und asservieren sie so, dass sie später vor Gericht als Beweise dienen können. Eine wichtige Fähigkeit, denn die Bereitschaft von Gewaltopfern, sich anonym rechtsmedizinisch untersuchen zu lassen, nimmt zu.

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