Raumstation ISS:Die neue Pumpe sitzt

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Nach insgesamt 22 Stunden und 49 Minuten Außeneinsatz haben es die Astronauten der ISS geschafft: Die neue Pumpe für das Kühlsystem ist montiert - jetzt kann sich die sechsköpfige Besatzung wieder den eigentlichen Aufgaben zuwenden.

Das vor zwei Wochen ausgefallene Kühlsystem der Internationalen Raumstation ISS ist wieder intakt. Die US-Astronauten Doug Wheelock und Tracy Caldwell Dyson haben am Montag bei ihrem dritten und letzten Ausstieg eine neue Ammoniakpumpe installiert, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit.

Kleines Suchspiel: Wo sind die beiden weißgekleideten Astronauten versteckt? Außeneinsatz an der ISS. (Foto: AFP)

In 7 Stunden und 20 Minuten setzten sie das 350 Kilogramm schwere Aggregat mit den Ausmaßen einer Kühltruhe von einer Lagerplattform an seinen Einsatzort um und schlossen vier Ammoniakleitungen sowie fünf Strom- und Datenkabel an. Sie wurden dabei aus der Station von ihrer Landsfrau Shannon Walker unterstützt, die den ISS-Roboterarm bediente. Nach einem erfolgreichen Funktionstest der neuen Pumpe wurden die Ammoniak-Ventile geöffnet.

22 Stunden und 49 Minuten im All

In den nächsten Tagen soll das reparierte System aktiviert werden. Bevor die Astronauten um 19.40 Uhr deutscher Zeit wieder in die ISS zurückkehrten, säuberten sie noch ihren Arbeitsplatz von den Resten ausgetretenen giftigen Ammoniaks, brachten Isoliermatten an und verlegten ein Stromkabel zwischen der Ausstiegsschleuse "Quest" und dem Verbindungsmodul "Unity". Letztere Aufgabe sollte eigentlich bei einem turnusmäßigen Ausstieg erfüllt werden, der dann aber wegen der Panne mit dem Kühlsystem abgesagt werden musste.

Wheelock und Caldwell Dyson war es am Mittwoch vergangener Woche erst im zweiten Anlauf gelungen, die defekte Ammoniakpumpe eines der beiden Kühlsysteme des US-Segments abzubauen. Zuvor war ein erster Versuch wegen eines Lecks an einer unter Druck stehenden Ammoniakleitung gescheitert. Bei den drei außerplanmäßigen "Weltraumspaziergängen" arbeitete das Duo insgesamt 22 Stunden und 49 Minuten im freien Raum. Dabei stellte es mit acht Stunden und drei Minuten beim ersten Ausstieg einen neuen ISS-Rekord auf.

Die Pumpe war vor zwei Wochen ausgefallen. Die Kühlung der elektronischen Bordsysteme wurde seitdem vom zweiten Kreislauf mit übernommen. Um ihn nicht zu überlasten, wurde eine ganze Reihe Geräte zeitweilig abgeschaltet. Sie können jetzt wieder in Betrieb genommen werden. Für die sechsköpfige russisch-amerikanische Besatzung der ISS habe aber keine Gefahr bestanden, versicherte die NASA. Nach dem Pumpenaustausch verfügt die ISS, die bis mindestens 2020 genutzt werden soll, noch über drei Ersatzaggregate.

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