Planeten:Eisiger Mars

Die Analyse von Daten der Mars-Sonde "2001 Mars Odyssey" bestätigen reichhaltige Wassereisvorkommen auf dem Roten Planeten.

Sechs Monate nach dem Eintreffen der Sonde "2001 Mars Odyssey" in der Umlaufbahn des Roten Planeten haben neue Studien reichhaltige Wasservorkommen bestätigt.

Eine globale Ansicht des Mars, erstellt mit Aufnahmen der Sonde "2001 Mars Odyssey". Die roten Berreiche im oberen Bereich deuten darauf, dass etwa ein Meter Kohlendioxid die Oberfläche bedeckt. Wasserstoff wird von den tiefblauen Farben angezeigt. (Foto: NASA/JPL/University of Arizona/Los Alamos National Laboratories)

Nur 30 bis 60 Zentimeter unter der Oberfläche des Mars wurden große Mengen Eis nachgewiesen.

"Beste direkte Hinweise auf Eis"

"Das sind die besten direkten Hinweise auf Eis unter der Oberfläche des Mars", erklärte William Boynton von der University of Arizona in Tucson, USA. "Was wir gefunden haben ist viel mehr, als wir jemals erwartet hatten."

Die Wissenschaftler benutzten den Röntgenspektrometer der "Mars Odyssey 2001", um Wasserstoff aufzuspüren, der auf die Existenz von Eis im Boden um den Mars-Südpol hinweist.

Wie sie in vorab veröffentlichten Artikeln für das US-Fachmagazin Science schreiben, sind mindestens 25 Prozent des Eises Wassereis und damit für die künftige Erforschung des Roten Planeten von äußerster Bedeutung.

Denn das Wasservorkommen lässt die Möglichkeit zu, dass sich auf dem Nachbarplaneten der Erde Leben entwickelt haben könnte.

Auch wäre es für die Versorgung möglicher bemannter Marsmissionen in Zukunft entscheidend.

Erkenntnisse sind "Spitze des Eisbergs".

Die Eisvorkommen auf dem Mars erstrecken sich den Angaben zufolge von den Polkappen bis zum 60. Breitengrad. Bereits die ersten Bilder der "Mars Odyssey 2001" hatten im März klare Hinweise auf Wassereis geliefert.

So zeigten Aufnahmen des Gammastrahlen-Spektrometers um den Südpol des Mars einen breiten Streifen, in dem Wasserstoffatome und damit eine Wassereisschicht auf oder knapp unter der Oberfläche leuchteten. Der Chef-Marswissenschaftler im NASA-Hauptquartier in Washington, Jim Garvin, bezeichnete die ersten Erkenntnisse damals als "Spitze des Eisbergs".

(sueddeutsche.de/dpa)

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