Paläoanthropologie:Frühe Asiaten

(Foto: S.Xing, X-J.WU)

Asien wurde viel früher besiedelt als gedacht. Darauf deuten 47 menschliche Zähne hin, die in Südchina gefunden wurden und zwischen 80 000 und 120 000 Jahre alt sind.

Von Hubert Filser

In einer Höhle nahe der Stadt Daoxian im Süden Chinas haben Forscher 47 menschliche Zähne entdeckt, die zwischen 80 000 und 120 000 Jahre alt sind. Dies belege, dass der Homo sapiens sehr viel eher im Südosten Asiens heimisch war als bislang angenommen, schreiben die Forscher um den chinesischen Anthropologen Wu Liu in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature.

Somit ist der anatomisch moderne Mensch von Afrika aus auch deutlich früher in den südlichen Teil Asiens eingewandert als nach Europa, wo er erst vor rund 45 000 Jahren ankam. Prinzipiell ist es nicht überraschend, dass Homo sapiens, als er vor etwa 120 000 Jahren die tropischen Regionen Afrikas verließ, eher warme oder zumindest gemäßigte Zonen der Erde aufsuchte. Daran war er schließlich viel besser angepasst. Das sehr viel kältere Europa oder auch die nördlicheren Regionen Asiens waren da weniger attraktiv.

Doch Belege für eine frühe Einwanderung in Südasien gab es bislang kaum. Gerade im Süden Chinas erhoffen sich die Forscher weitere Funde, vielleicht auch von Knochen, um mehr über die Entwicklung der Menschen sagen zu können.

© SZ vom 15.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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