Neuartiges Manöver:Unbemannter russischer Raumtransporter dockt an ISS an

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Das Manöver ist geglückt: Ein automatischer Weltraumfrachter hat an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Der erste Test von Russlands modernisiertem Annäherungs- und Kopplungssystems war gescheitert.

Russlands modernisiertes Annäherungs- und Kopplungssystem "Kurs-NA" für die Internationale Raumstation ISS hält, was sein Name verspricht. Es hat am Sonntagmorgen dem Weltraumfrachter "Progress M-15M" sicher den Weg zur Station gewiesen, wenn auch erst im zweiten Anlauf.

Um 3.01 Uhr deutscher Zeit legte das automatische Raumschiff problemlos am "Pirs"-Modul an, teilte das Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau mit. Das Manöver wurde von den ISS-Kosmonauten Gennadi Padalka, Sergej Rewin und Juri Malentschenko kontrolliert.

Ein erster Versuch war am vergangenen Dienstag gescheitert. 161 Kilometer vor der Station hatte die Steuerung des Frachters den Annährungsprozess gestoppt. Als Ursache vermuten Experten Temperaturprobleme. Aus diesem Grund wurde am Sonntag die Temperatur an Bord von 17 auf 22 Grad Celsius heraufgefahren. Bereits in der Nacht zum Freitag war die Steuerung dreimal probeweise eingeschaltet worden und hatte tadellos funktioniert.

Neues System sicherer und verbraucht weniger Energie

Künftig sollen alle russischen "Progress"- und "Sojus"-Kapseln mit "Kurs-NA" (NA steht für neu und aktiv) ausgestattet werden. Im Unterschied zu seinem Vorgänger kommt das neue System mit einer statt bisher vier Antennen aus. Zudem soll es sicherer sein und weniger Energie verbrauchen.

"Progress M-15M" soll am späten Montagabend endgültig von der Station ablegen. Vollgeladen mit Abfällen und verschlissenen Ausrüstungen, wird die Kapsel dann bis Ende August noch für wissenschaftliche Experimente genutzt.

Dabei geht es vor allem um die Untersuchung der Einwirkung der Triebwerke auf die Ionosphäre. Dann wird das Raumschiff, das am 22. April 2,4 Tonnen Nachschub zur Station gebracht hatte, gezielt über dem Pazifik zum Absturz gebracht und verglühen. Bereits am 2. August soll der Nachfolger auf die Umlaufbahn kommen.

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