Probleme nach dem Start:Scheitert die erste kommerzielle Mondlandung?

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Am Montag startete die "ULA Vulcan VC2S"-Rakete für die "Peregrine Mission One (PM1)". (Foto: ---/dpa)

Kurz nach dem Start einer US-Mission mit dem Ziel einer Landung auf dem Mond hat es dem Unternehmen zufolge eine Störung gegeben.

Eine US-Raumfahrtmission mit dem Ziel einer ersten erfolgreichen kommerziellen Landung auf dem Mond scheint zunächst gescheitert. Kurz nach dem Start am Montag habe es eine Störung gegeben, teilte das Unternehmen Astrobotic aus Pittsburgh mit. Zunächst habe der Start wie geplant geklappt und die Systeme hätten wie erwartet funktioniert. Doch dann kam es zu einer Störung, die verhindert hat, dass das Raumschiff eine stabile, der Sonne zugewandte Position einnehmen konnte.

Ersten Untersuchungen zufolge liege das wahrscheinlich an einer Störung des Antriebssystems, hieß es kurz darauf. Wenn sich das bestätigen sollte, sei auch die geplante sanfte Landung auf dem Mond gefährdet. Zudem erreichte die Ladung der Batterie zwischenzeitlich ein niedriges Niveau, bis es wieder gelang, die Position der Kapsel zur Sonne zu orientieren und die Batterie wieder zu laden.

Kurz darauf teilte Astrobotic jedoch mit, dass nun auch noch Treibstoff auszutreten scheine. "Das Team versucht, den Verlust zu stabilisieren, aber angesichts der Situation haben wir die Priorität darauf gesetzt, die wissenschaftlichen Daten zu maximieren, die wir sammeln können. Wir analysieren derzeit, welche alternativen Missionsprofile aktuell möglich wären."

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"Jeder Erfolg und jeder Rückschlag sind Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen", sagte Nasa-Manager Joel Kearns. "Wir werden diese Lektion nutzen, um unsere Anstrengungen zur Erforschung, Exploration und kommerziellen Entwicklung des Mondes voranzutreiben."

Der unbemannte Lander Peregrine war am Montagmorgen an Bord einer Rakete vom Typ Vulcan Centaur des Herstellers ULA vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet. Die Kapsel sollte eigentlich Ende Februar auf dem Erdtrabanten in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis landen. Es wäre die erste - unbemannte - US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren.

Im April 2023 war eine japanische Firma bei einer ähnlichen Mission gescheitert, als Grund gab das Unternehmen Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landers beim Landeversuch an.

Bei der Peregrine Mission 1 konnten Privatpersonen sich Raum für den Transport von Material zum Mond in dem Lander kaufen, der 1,9 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 2,5 Metern hat. Auch die US-Weltraumbehörde Nasa will mit mehreren Geräten auf der Reise ihre eigenen Expeditionen zum Begleiter der Erde vorbereiten. Die Nasa möchte bei der Mission unter anderem die Mondexosphäre untersuchen. Zudem sollen thermische Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche (Regolith) erkundet werden.

Wie bei der Raumstation ISS arbeitet die Nasa auch bei Mond-Projekten immer enger mit kommerziellen Anbietern zusammen, weil sich das als effizienter und letztlich kostensparender Weg erwiesen hat. Umgekehrt hängt das Geschäftsmodell privater Firmen bislang vielfach von staatlichen Auftraggebern ab.

Ihre nächste bemannte Mission muss die US-Raumfahrtbehörde Nasa Insidern zufolge offenbar wegen technischer Probleme verschieben. Die zweite Artemis-Mission werde sich über ihren geplanten Start Ende 2024 hinaus verzögern, nachdem bei Vibrationstests Probleme mit den Batterien der von Lockheed Martin gebauten Orion-Kapsel festgestellt worden seien, sagten zwei mit der Mission vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Batterien müssten ersetzt werden.

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