Medizin:Transplantation endet tödlich

Ihm wurden als weltweit erstem Patienten Gesicht und Hände verpflanzt. Nun ist der junge Mann bei einer weiteren Operation gestorben.

Gut zwei Monate nach der weltweiten ersten Transplantation eines Gesichts und beider Hände in Paris ist der Patient gestorben. Der junge Mann erlitt bei einer neuerlichen Operation einen Herzinfarkt, wie die Klinikverwaltung in der französischen Hauptstadt am Montag mitteilte. Die Ursache sei unklar, sagte der Leiter des Transplantationsteams, Laurent Lantiéri, dem Radiosender RTL. Der Leichnam des Patienten solle untersucht werden.

Die Ärzte, die die Transplantation durchführten. (Foto: Foto: AFP)

Der junge Mann hatte 2004 bei einem Unfall schwere Verbrennungen erlitten. Er war seitdem entstellt und konnte seine Hände nicht mehr gebrauchen. Anfang April wurden ihm in der Klinik Henri Mondor in der Nähe von Paris das Gesicht eines Spenders und gleichzeitig zwei Hände verpflanzt - eine Weltpremiere. Der Patient habe die Transplantation zunächst gut überstanden, sein Körper habe das verpflanzte Gewebe nicht abgestoßen, sagte Lantiéri. Einige Wochen später habe sich das Gesicht jedoch infiziert, so dass der Mann erneut operiert werden musste. Dabei sei er vergangene Woche gestorben.

Weltweit haben sich bisher sechs Patienten einer Gesichtstransplantation unterzogen. Die erste war vor mehr als drei Jahren die heute 41 Jahre alte Französin Isabelle Dinoire, deren Gesicht durch Bisse ihres Hundes völlig entstellt worden war.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: