Kindesentwicklung:Die ersten Jahre prägen fürs Leben

Frühe Kindheitserfahrungen prägen unser ganzes Leben. Zigarettenqualm stört den Schlaf, Fernsehen macht dick, Mozart jedoch nicht schlau.

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Familien profitieren von HebammenGleich zwei Studien plädieren für Hausbesuche von Hebammen und Krankenschwestern in den ersten zwei Lebensjahren eines Neugeborenen. In so betreuten Familien gab es noch Jahre später weniger Suchtprobleme, psychische Störungen und Partnerschaftskonflikte.Foto: dpa

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Der Mozart-Effekt ist ein MythosNachdem die US-Psychologin Frances Rauscher 1993 im Wissenschaftsmagazin Nature eine Studie veröffentlicht hatte, wonach das bloße Anhören von Mozart-Musik die Leistungen in Intelligenztests steigert, traktierten Millionen Mütter und Väter ihren Nachwuchs mit klassischer Musik. Fachkollegen hingegen waren schon immer skeptisch.Jetzt publizierten Wiener Wissenschaftler im Fachblatt Intelligence (online) eine definitive Metaanalyse. Sie analysierten 39 Studien mit mehr als 3000 Testpersonen und kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: Den Mozart-Effekt gibt es nicht.Foto: ddp

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Bessere Chancen bei PflegeelternManchmal kann es besser sein, wenn Kinder nicht in der Familie aufwachsen, etwa wenn sie dort immer wieder Missbrauch und Gewalt erfahren. Diese These haben Forscher der University of Delaware an zwei Gruppen von insgesamt 339 vernachlässigten Kindern im Alter von drei bis 31 Monaten untersucht:Die eine Gruppe lebte weiterhin bei den Eltern, während die anderen Kinder Pflegeeltern übergeben wurden. Cortisol-Messungen im Speichel zeigten bei den Eltern-Kindern ein Profil, das auf eine höhere psychische Gefährdung hindeutet. Für die Betreuung durch Pflegeeltern spricht auch eine weitere Studie aus Rumänien, wo Waisenkinder in Heimen früher unter solch erbärmlichen Zuständen aufwuchsen, dass sie hospitalismusähnliche Symptome zeigten. Hier verbesserte sich der Zustand der Kinder am ehesten, wenn sie möglichst früh und lange von liebevollen Ersatzeltern aufgenommen wurden.Foto: dpa

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Zigaretten stören den SchlafDie meisten werdenden Eltern wissen, dass Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft das Kind gefährden. Jetzt liefern Mediziner um Kristen Stone vom Brown Center for the Study of Children at Risk in Providence ein weiteres Argument gegen den Griff zur Zigarette: Kinder rauchender Mütter haben bis zum zwölften Lebensjahr häufiger mit Schlafproblemen zu kämpfen. Das ist nicht zuletzt deshalb schlecht, weil ein guter Schlaf auch für die körperliche und geistige Entwicklung wichtig ist - vor allem für das Lernen.Foto: ddp

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Fernsehen macht dick und dummEine Langzeitstudie an 1300 Kindern in Kanada bestätigt die gefährlichen Nebenwirkungen von zu viel Fernsehen. Elf Prozent der Zweijährigen und 24 Prozent der Vierjährigen verbrachten mehr als die zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher, die Psychologen als Obergrenze empfehlen. Dieser exzessive TV-Konsum hatte noch Folgen, als die Kinder zehn Jahre alt waren: Sie waren in einem schlechteren Gesundheitszustand und hatten mehr Probleme an der Schule. Die Forscher um Linda Pagani von der Université de Montréal errechneten die Defizite auf den Prozentpunkt genau: Demnach führt jede Stunde mehr Fernsehen pro Tag unter anderem zu sechs Prozent weniger Leistung in Mathematik, 13 Prozent weniger körperlichen Aktivitäten am Wochenende, zu neun Prozent höherem Konsum von Softdrinks und zu einer fünfprozentigen Zunahme des Body- Mass-Index.Foto: ddp

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Machen Antidepressiva Angst?Ein Forscherteam um Tim Oberlander von der University of British Columbia fand Hinweise dafür, dass auch die Einnahme einer bestimmten Klasse von Antidepressiva (SSRIs) in der Schwangerschaft Folgen für den Nachwuchs haben kann: Noch im Alter von drei Jahren waren betroffene Kinder zurückgezogener, ängstlicher und depressiver, wobei die Stärke des Effekts auch von deren genetischer Ausstattung abhing.Foto: ddp

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Lieber plappern statt glotzenAuch eigens für Babys gefertigte Lern-DVDs bringen nichts, wie eine Studie mit 69 Teilnehmern zeigt: Die Forscher um Rebekah Richert von der University of California, Riverside, überließen Babys im Alter von zwölf bis 25 Monaten eine DVD, die das Wörterlernen befördern sollten. Obwohl die Kinder sich sechs Wochen lang regelmäßig mit dieser beschäftigten, erzielten sie keine besseren Testergebnisse als die Kontrollgruppe ohne DVD. Die Forscher wagen die Vermutung, dass man sich als lernlustiges Baby eher an eine konventionelle Lernmethode halten sollte: plappern mit Mama und Papa.Foto: AP (Text: sueddeutsche.de/Christian Weber)

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