Keltengrab gefunden:Das "schwäbische Troja"

In Baden-Württemberg bergen Forscher das Grab einer keltischen Fürstin. Besonders die Schmuckbeigaben faszinieren die Forscher. Bilder der riskanten Bergung.

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Keltengrab in Herbertingen gefunden

Quelle: dpa

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Es ist ein "Meilenstein der Archäologie", da ist sich Grabungsleiter Dirk Krausse sicher. In der Nähe der Heuneburg in Herbertingen haben Forscher ein Keltengrab geborgen. Angeblich ist es die Ruhestätte einer Fürstin.

2.600 Jahre altes Fuerstinnengrab aus Acker geborgen

Quelle: dapd

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Dafür sprechen die wertvollen Schmuckbeigaben aus Gold und Bernstein. Diese haben auch erstmals die genaue Datierung eines frühkeltischen Fürstengrabes möglich gemacht, erklärt Krausse. Demnach ist die Grabkammer etwa 2600 Jahre alt. Noch genauer werde man Bescheid wissen, wenn die Wissenschaftler Boden und Wände der Kammer analysiert haben. Diese seien so gut erhalten, dass die Jahresringe auf den Eichenbrettern eine exakte Datierung möglich machen.

Keltengrab in Herbertingen gefunden

Quelle: dpa

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Die Bergung war nicht ohne Risiko. Immerhin mussten die Grabungstechniker ganze 100 Tonnen bewegen - ohne etwas zu beschädigen. Behutsam verfrachteten zwei Kräne den Fund an dicken Stahlseilen auf einen Spezialtransporter. Trotz Minustemperaturen zog das Spektakel etwa 120 Schaulustige an.

Keltengrab in Herbertingen gefunden

Quelle: Patrick Seeger/dpa

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Frauenschmuck wie Perlen aus Gold machte die Forscher auf die Existenz der Grabstätte aufmerksam. Rund um die Heuneburg in Baden-Württemberg gibt es zahlreiche keltische Gräber, allerdings waren nur wenige Beigaben erhalten. Vermutlich sind sie alle Ziele von Grabräubern geworden. Erst 2005 hatten Archäologen nahe der aktuellen Fundstelle ein Kindergrab entdeckt. Im Sommer 2010 dann waren die Forscher auf die Hauptkammer gestoßen.

Keltengrab in Herbertingen gefunden

Quelle: dpa

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Landesarchäologe Krausse geht davon aus, dass es sich um die Ruhestätte einer Frau aus dem Heuneburg-Adel handelt. Möglicherweise liegt neben der Fürstin auch noch ihr Mann mit seinem Schwert als Machtsymbol.

Krausse und sein Team werden die Fundstücke nun im Stuttgarter Landesamt für Denkmalpflege analysieren. Bereits im Juni 2011 sollen erste Ergebnisse in einer Ausstellung in Esslingen präsentiert werden.

© sueddeutsche.de/bavo
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