Internationale Raumstation:Raumtransporter versorgt ISS-Besatzung

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Ein Raumfrachter der Esa hat an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. An Bord sind fast sieben Tonnen Treibstoff, Nahrung, Ersatzteile und Sauerstoff. Nach dem Ende des "Spaceshuttle"-Programms der Nasa sind die Astronauten auf die Versorgung durch europäische, russische und japanische Raumtransporter angewiesen.

Der europäische Raumtransporter "Edoardo Amaldi" hat in der Nacht zum Donnerstag um 00.33 Uhr MESZ an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das Manöver sei ohne Schwierigkeiten verlaufen, teilte die Europäische Weltraumbehörde Esa mit.

Der unbemannte Raumtransporter war vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet und brachte fast sieben Tonnen Treibstoff, Nahrung, Ersatzteile und Sauerstoff zur ISS. Es war bereits der dritte Flug eines solchen Transporters zur ISS nach 2008 und 2011.

In den vergangenen Tagen näherte sich das Versorgungsschiff langsam an die Weltraumstation an, bis es schließlich einen Abstand von 250 Metern erreichte. Dann aktivierte der Frachter sein Laser-Steuerungssystem sowie das Video-Messsystem, das ihn zum Swesda-Modul der ISS heranführte.

Nach dem Andocken sind noch einige Überprüfungen nötig, bevor die sechsköpfige ISS-Besatzung von Donnerstagnachmittag an den Nachschub in Empfang nehmen kann: vier Tonnen Treibstoff, 285 Liter Wasser, 100 Kilogramm Sauerstoff, sowie Lebensmittel, Material und Ausrüstungsgegenstände. An Bord sind aber auch Päckchen und Briefe von den Familien der Astronauten.

Die Mission im Weltraum kostet rund 450 Millionen Euro

Am Ende der rund 450 Millionen Euro teuren Mission wird die ISS-Crew den Raumtransporter mit Müll beladen. Nach dem Abdocken von der ISS soll der Frachter in der Atmosphäre verglühen. Bis 2014 werden zwei weitere Modelle folgen. Dann stellt die Esa den Bau dieser Versorgungsschiffe ein.

Nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms der USA im vergangenen Jahr sind die Flüge der automatischen Raumtransporter entscheidend für die Versorgung der Weltraumstation und ihrer Besatzung. Sie können mehr Fracht aufnehmen als der japanische Raumtransporter HTV oder der russische "Progress".

Seit zwölf Jahren ist die ISS permanent bewohnt. Derzeit befinden sich auf der Raumstation die Russen Oleg Kononenko, Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin, die US-Astronauten Dan Burbank und Don Pettit sowie der Niederländer André Kuipers.

© Süddeutsche.de/fzg/Reuters/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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