Internationale Raumstation:Houston, wir haben kein Problem mehr

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Nachdem der erste Versuch gescheitert war, können die Astronauten der ISS dieses Mal nach mehr als sieben Stunden Einsatz im All Erfolg vermelden: Die defekte Pumpe des maroden Kühlsystems ist abmontiert.

Einen ganzen Arbeitstag im freien Raum: Zwei US-Astronauten haben am Mittwoch einen großen Fortschritt bei der Reparatur des Kühlsystems der Internationalen Raumstation ISS erreicht. Bei einem gut siebenstündigen Außeneinsatz montierten Doug Wheelock und Tracy Caldwell Dyson die defekte Pumpe ab, die am 31. Juli zum Ausfall des Systems geführt hatte. "Die Operation ist heute sehr gut verlaufen", sagte ein Sprecher der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Arbeiten im freien Raum: Einer der beiden ISS-Astronauten montiert die kaputte Pumpe ab. (Foto: AFP)

Das Teil, das in Form und Größe einer Badewanne ähnelt, wurde dann mit Hilfe des ISS-Roboterarmes sicher auf einer Vorrichtung außen an der ISS verstaut. Danach begann das amerikanische Duo mit den Vorbereitungen auf das "Finale": Es entfernte Bolzen an einer Vorratsplattform, auf der insgesamt vier Reservepumpen untergebracht sind. Eine von ihnen soll das abmontierte Teil ersetzen.

Ein erster Versuch, die defekte Pumpe zu entfernen, musste vor wenigen Tagen unterbrochen werden, weil plötzlich mehr als ein Kilogramm giftigen Ammoniaks aus einem Leck geströmt war. Diese Komplikationen hatten zum längsten Außeneinsatz in der Geschichte der ISS geführt. Bei dem erfolglosen Versuch blieben die beiden Astronauten acht Stunden und drei Minuten im All - so lange wie kein Astronaut vor ihnen. Diesmal entwichen nur ein paar gefrorene Flocken, als Astronaut Douglas Wheeler mit der klemmenden Steckverbindung kämpfte.

Als nächster Schritt soll in einem weiteren Außeneinsatz eine funktionsfähige Pumpe an die ISS angebaut werden. Dieser Einsatz wird laut NASA aber frühestens am Sonntag erfolgen. Die Raumstation verfügt über zwei Kühlsysteme, die eine Überhitzung der Elektronik verhindern sollen. Seit eines der Systeme ausgefallen ist, sind in der ISS aus Vorsicht einige Geräte abgeschaltet.

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