Geschichte:Tonbänder des Frankfurter Auschwitz-Prozesses im Internet

Frankfurt/Main (dpa) - Zum 50. Jahrestag des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses werden die Tonband-Aufnahmen der Zeugenaussagen im Internet veröffentlicht.

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Frankfurt/Main (dpa) - Zum 50. Jahrestag des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses werden die Tonband-Aufnahmen der Zeugenaussagen im Internet veröffentlicht.

Auf den Mitschnitten, die über die Webseite www.auschwitz-prozess.de angeklickt werden können, sind die Aufnahmen der „Strafsache gegen Mulka u.a.“ zu hören, wie das Fritz-Bauer-Institut am Montag in Frankfurt mitteilte.

Bereits vor zehn Jahren waren der insgesamt 430-stündige Mitschnitt in schriftlicher Fassung sowie 100 Stunden Originalton ausgewählter Vernehmungen veröffentlicht worden. Die Aufnahmen waren 1989 vom Landgericht Frankfurt an das Hessische Hauptstaatsarchiv übergeben worden.

Zu hören seien vor allem die Stimmen der Opfer, die die Verbrechen im NS-Vernichtungslager Auschwitz bezeugten, erklärten das Fritz-Bauer-Institut und das Hauptstaatsarchiv. Die Mitschnitte dokumentierten aber auch die Ausflüchte der SS-Zeugen und die Einlassungen der Angeklagten, die während des Prozesses alle Mitverantwortung an den Verbrechen leugneten.

In Auschwitz wurden auf Befehl der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges rund 1,2 Millionen Menschen ermordet, darunter vor allem Juden. Das erste Auschwitz-Verfahren (1963-1965) gegen 20 Angeklagte gilt wegen der großen Wirkung in der Öffentlichkeit als besonders bedeutend.

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