Es ist genau das Experiment, vor dem Wissenschaftler in Europa und den USA vor wenigen Wochen warnten: Chinesische Forscher um Junjiu Huang von der Universität in Guangzhou beschreiben in der Online-Zeitschrift Protein & Cell, wie sie ein einzelnes Gen im Erbgut menschlicher Embryonen verändert haben.
Es ist das erste Mal, dass eine solche Studie veröffentlicht wird. Die Fachblätter Nature und Science hatten die Publikation laut der Forschergruppe abgelehnt. Veränderungen im Erbgut von Embryonen sind ethisch umstritten, weil sie in die Keimbahn gelangen. Das heißt, ein Mensch, der aus einem solchen Embryo entstünde, würde das veränderte Gen an seine Nachkommen vererben.
Um Bedenken vorzubeugen, hatte Huang "nicht überlebensfähige" Embryonen verwendet, die sich nur bis zu einem gewissen Stadium entwickeln
Das Experiment zeigte allerdings auch die Probleme dieser Technik: Nur wenige der Embryonen enthielten letztlich die gewünschte Veränderung im Erbgut. Außerdem hatte der Eingriff zahlreiche Mutationen der DNA an falschen Stellen zur Folge. "Deshalb haben wir das Experiment gestoppt", sagt Huang.