Frachter Progress 38:Raumschiff fliegt an ISS vorbei

Ein unbemanntes russisches Raumschiff hat bei einem Andockmanöver die Internationale Raumstation ISS verfehlt. Für die Besatzung der ISS bestand offenbar keine Gefahr.

Ein unbemannter Versorgungstransporter ist kurz vor dem Andocken an die Internationale Raumstation ISS außer Kontrolle geraten. Der russische Raumfrachter Progress 38 habe die ISS bei seinem Anflug aus unbekanntem Grund um rund drei Kilometer verfehlt, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Freitag mit.

Hier hat es noch funktioniert: Der Raumfrachter Progress 22 hat an der ISS angedockt. Progress 38 hat die ISS dagegen verfehlt.   (Foto: dpa)

Der Autopilot des Weltall-Vehikels habe eine halbe Stunde vor der geplanten Andockzeit plötzlich versagt. Für die ISS-Kosmonauten sei es zu spät gewesen, die manuelle Kontrolle über den Frachter zu übernehmen, um ihn ins Ziel zu lotsen.

Die Nachrichtenagentur Interfax-AVN zitierte den Kommandanten der Raumstation, Alexander Skworzow mit den Worten, der Transporter habe "unkontrolliert rotiert", als er sich der ISS näherte.

Dagegen erklärte die NASA, das Raumschiff sei unter Kontrolle. Es habe die Raumstation um etwa drei Kilometer verfehlt. Schuld war nach Angaben der NASA ein Antennenproblem. Ein weiterer Andockversuch soll vermutlich am Sonntag unternommen werden, wie der stellvertretende Leiter der russischen Raumfahrtbehörde, Vitali Dawidow sagte.

Der Transporter Progress 38 war am Mittwoch ins All gestartet, um rund zweieinhalb Tonnen Lebensmittel, Kleidung und Ausrüstung auf die ISS zu bringen.

Der Vorfall sei für die sechsköpfige Besatzung der Raumstation ungefährlich gewesen. "Die Crew berichtete, wie sie die Progress vorbeidriften sah", sagte ein NASA-Sprecher.

Erst Anfang Mai sei bei einem Schwesterschiff ein Navigationsfehler beim Andocken aufgetreten, berichtete das Fachmedium Space.com.

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