Zwölf Prozent der chinesischen Kinder, die im Jahr 2008 Melamin-verseuchte Milch getrunken haben, leiden unter bleibenden Nierenschäden ( Canadian Medical Association Journal, online).
Wissenschaftler der Universität Peking untersuchten 7933 Kinder aus acht Städten, in denen die giftigen Milchprodukte der Firma Sanlu verkauft worden waren. Das Melamin war absichtlich hineingemischt worden, um den Eiweißgehalt künstlich zu erhöhen. Alle Kinder waren zum Zeitpunkt des Skandals im September 2008 jünger als drei Jahre. Die meisten hatten keine Symptome.
Trotzdem zeigte eine Ultraschalluntersuchung bei vielen Nierensteine oder eine so genannte Harnstauniere, bei der sich ein Teil der Niere ausweitet, weil der Urin nicht abfließt. Bei den meisten Kindern regenerierte sich die Niere mit der Zeit. Doch bei zwölf Prozent blieben dauerhafte Schäden zurück.
Nach einem Kommentar in derselben Ausgabe der Fachzeitschrift hat die Firma Sanlu nur acht Monate vor dem Melamin-Skandal einen wichtigen chinesischen Wissenschaftspreis für die spezielle Zusammensetzung ihrer Kindermilch bekommen.