Raumfahrt:China gelingt erste Landung auf Rückseite des Mondes

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  • China ist es erstmals gelungen, eine Sonde auf der Rückseite des Mondes zu landen.
  • Das Land verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm und will zu den USA aufschließen.
  • Schon für das kommende Jahr ist die nächste Mission zum Mond geplant.

China hat eine Raumsonde auf der Rückseite des Mondes gelandet. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, die Sonde Chang'e 4 sei um 03.26 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Mond angekommen. Das Manöver gilt als ein historischer Erfolg für Chinas Raumfahrtprogramm: Noch nie zuvor hat ein Landegerät auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes aufgesetzt.

"Das hat noch nie jemand gemacht. Es wird von Bedeutung sein", hatte Ouyang Ziyuan, leitender Wissenschaftler des chinesischen Mondprogramms, vor der Landung gesagt. Jahrzehnte nach den USA und Russland war mit Chang'e 3 erstmals 2013 eine chinesische Sonde auf dem Mond gelandet - allerdings auf der der Erde zugewandten Seite.

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Dem Land ist es erstmals gelungen, eine Sonde auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes zu landen. Mit seinem ehrgeizigen Raumfahrtprogramm möchte China zu den USA aufschließen.

Die Landung auf der Rückseite des Mondes ist bedeutend schwieriger. Unter anderem, weil das Gelände weniger eben ist. Auch die Kommunikation gestaltet sich schwierig, weil keine direkte Funkverbindung zur Rückseite des Mondes aufgebaut werden kann. Für die Lösung des Problems schickte China eigens einen Übertragungssatelliten in die Umlaufbahn um den Mond.

China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm, mit dem man nach und nach zu den USA aufschließen will. Schon im kommenden Jahr könnte die Mission Chang'e 5 Mondgestein zur Erde bringen. Nach den chinesischen Plänen soll dann bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen. In Planung sind auch der Bau einer chinesischen Raumstation und Flüge zum Mars.

Bei der jetzigen Mission soll ein Roboterfahrzeug den Boden und die Strukturen um den Landepunkt untersuchen. Es ist mit einer Panoramakamera und Messgeräten ausgestattet. Es soll die Gegend erforschen und wissenschaftliche Experimente vornehmen. Bei einem der Experimente soll ein von Wissenschaftlern der Kieler Universität entwickeltes Strahlenmessgerät zum Einsatz kommen. Zudem hat Chang'e 4 Saatgut geladen, mit dem geprüft werden soll, ob Gemüseanbau in einer geschlossenen Umgebung bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist.

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Eine Rakete vom Typ Langer Marsch war am 8. Dezember vom Weltraumbahnhof Xichang mit dem Mond-Rover Chang'e 4 in Richtung des Erdtrabanten gestartet. 1959 war es der Sowjetunion gelungen, die ersten Bilder der Rückseite aufzunehmen und damit das Geheimnis um die "dunkle Seite des Mondes" zumindest teilweise zu lüften.

© SZ.de/dpa/AP/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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